Ausgabe 2>2014 - page 20

20 Esslinger Gesundheitsmagazin
2 2014
Geprüfte
Behandlungsqualität
Krebserkrankungen werden im Klinikum
Esslingen in speziellen Zentren behandelt. Vor
fünf Jahren wurde das Zentrum für Gynäko-
logische Tumorerkrankungen zertifiziert. Das
zertifizierte Interdisziplinäre Brustzentrum
existiert schon seit zehn Jahren.
Im November 2009 hatte die Deutsche Krebsgesellschaft das
Esslinger Zentrum für Gynäkologische Krebserkrankungen zer-
tifiziert. Zuvor hatte sich die Klinik für Frauenheilkunde und
Geburtshilfe und die weiteren am Zentrum beteiligten Partner
einer ausführlichen Qualitätsprüfung unterzogen. „Zertifizierung
heißt, das Zentrum muss eine ganze Reihe genau definierter
Qualitätskriterien erfüllen, die Kompetenz und die Erfahrung der
Operateure muss nachgewiesen werden und wir müssen uns mit
unseren Behandlungsergebnissen regelmäßig dem Vergleich mit
anderen Zentren stellen“, erläutert Chefarzt Professor Dr. Thors-
ten Kühn das Verfahren. Das Zertifikat ist zudem nur vier Jahre
gültig, deshalb gab es 2013 eine erneute Zertifizierung. Im Land-
kreis ist das Zentrum für Gynäkologische Tumorerkrankungen
im Klinikum Esslingen derzeit das einzige seiner Art. „Tumoro-
perationen in der Bauchhöhle erfordern große Erfahrungen und
eine spezielle dreijährige Ausbildung in gynäkologischer Onko-
logie“, erläutert Professor Kühn. Der Chefarzt der Frauenklinik,
der das gynäkologische Tumorzentrum und das Interdisziplinäre
Brustzentrum leitet, wurde in den letzten Jahren wiederholt auf
der Focus-Liste der besten deutschen Krebsspezialisten geführt.
Neben ihm besitzt die Leitende Oberärztin Dr. Cornelia Kurz die
Zusatzqualifikation gynäkologische Onkologie. Etwa 60 bis 80
Patientinnen mit umfangreichen gynäkologischen Tumorerkran-
kungen operieren die beiden Spezialisten pro Jahr.
Dank guter Krebsvorsorge durch die niedergelassenen Frauen-
ärztinnen und Frauenärzte ist die Zahl der gynäkologischen
Krebserkrankungen deutlich gesunken. „In Deutschland erkran-
ken beispielsweise nur zwei von 100.000 Frauen noch an dem
besonders bösartigen Gebärmutterhalskrebs“, so Professor
Kühn. „In Afrika, wo es keine Krebsvorsorge gibt, ist Gebärmut-
terhalskrebs der häufigste gynäkologische Tumor, der 20-mal
so häufig auftritt wie bei uns.“ Gebärmutterhalskrebs wächst
sehr stark und breitet sich daher rasch aus. Entsprechend
schwierig ist die Operation, die bei jeder Patientin individuell
geplant werden muss. Außer beim Eierstockkrebs können prak-
tisch alle Tumoren in Esslingen laparoskopisch, d. h. mit der
Schlüssellochtechnik, opreriert werden.
Deutlich verbesserte Heilungschancen
Ähnlich erfolgreich ist auch das seit zehn Jahren bestehende
Brustzentrum, in dem ein Expertenteam aus Radiologen, Gynä-
kologen, spezialisierten Brustoperateuren, Pathologen, Strah-
lentherapeuten und Onkologen zusammenarbeitet, um gemein-
sam die bestmögliche Behandlungsstrategie für die an
Brustkrebs erkrankten Frauen zu finden. Pro Jahr werden hier
200 bis 250 Patientinnen mit einem neu entdeckten Mamma-
karzinom behandelt. „Hier haben die umfangreichen Früherken-
nungsmaßnahmen dazu geführt, dass wir immer mehr Frauen
sehr schonend und brusterhaltend operieren können“, erläutert
Dr. Antje Winckelmann, Expertin für Mammadiagnostik am
Brustzentrum. Die Heilungschancen können heute über 90 Pro-
zent liegen, wenn alle modernen Therapiemöglichkeiten genutzt
werden. Bereits 2004 wurde das Esslinger Brustzentrum zerti-
fiziert, mit erneuten Überprüfungen 2007, 2010 und 2013. Durch
die Mitarbeit in zahlreichen internationalen Forschungsgruppen
und Leitliniengremien ist das Brustzentrum in Esslingen weit
über die Region hinaus bekannt und verfügt über die neuesten
Behandlungsmethoden. „Wir freuen uns, dass Patientinnen aus
dem gesamten Bundesgebiet und sogar aus dem Ausland zu uns
kommen“ sagt Professor Kühn.
so
Dr. Antje Winckelmann
Dr. Cornelia Kurz
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