32 Esslinger Gesundheitsmagazin
1 2015
Saubere Sache:
Desinfektion & Hygiene
bei der Aufbereitung von
Medizinprodukten
Seit gut einem Jahr ist die Zentrale Sterilgutversorgungs-
abteilung (ZSVA) des Esslinger Klinikums zertifiziert. Circa
7.000 Medizinprodukte laufen tagtäglich zwecks Desinfek-
tion und Sterilisation durch die Abteilung. OP-Haken, Skal-
pelle, endoskopische Instrumente: sie alle und noch viel
mehr Instrumentarium müssen rund um die Uhr, sieben
Tage die Woche und auch an Feiertagen aufbereitet werden.
Dabei gilt es höchste Hygieneansprüche einzuhalten – was
auch für die Unterhaltsreinigung gilt.
Das Zertifikat EN ISO 13485 belobigt Team
und Arbeitsprozesse der ZSVA für ein Jahr,
dann wird überprüft. Das durchaus auf-
wendige Prozedere erzeugt Transparenz in
den Reinigungsabläufen des Krankenhau-
ses. „Wir haben uns aus eigenem Antrieb
und ohne Muss für diesen Schritt ent-
schieden“, erklärt Bernd Ulrich, Bereichs-
leiter Beschaffung und Klinikservice die
Entscheidung. Sie betraf nicht nur die 13
ZSVA-Mitarbeiter, sondern weit mehr als
70 Personen, die bei der Klinikumstochter
Sterilgut und Service Klinikum Esslingen
GmbH (SGS) in der Unterhaltsreinigung
beschäftigt sind. Sie alle mussten Arbeits-
prozesse durchdenken und optimieren –
eine Herausforderung, wie Bernd Ulrich
berichtet: „Unser Anspruch ging und geht
weit über die gesetzlichen Bestimmungen
hinaus.“
Die nicht immer guten Erfahrungen mit
einem externen Dienstleister in der Ste-
rilgutversorgung motivierten das Klini-
kum im April 2012 zur Gründung der
SGS. Deren Qualitätsmanagement wurde
Chefsache, erinnert sich Prokurist Ulrich.
Herzstück ist heute ein Qualitätshand-
buch, in dem alle Abläufe der ZSVA fest-
geschrieben sind. „Nur so können wir
Dienstleistung in der Sterilgutversor-
gung anbieten“, erklärt er. 90 niederge-
lassene Ärzte nutzen bereits die Medi-
zinprodukteaufbereitung der SGS für
ihre Praxen.
Frau Scheurmann leitet die ZSVA. Min-
destens einen Fachkundelehrgang müs-
sen ihre Mitarbeiter absolvieren, bevor
sie im Refugium der Reinlichkeit – der
„Reinen Zone“ in der ZSVA – tätig wer-
den dürfen. Hier, wo die Medizinpro-
dukte von Schmutz und Mikroorgansi-
men befreit werden, geht ohne ein
angeborenes Gespür für Hygiene nichts.
Das Team der ehemaligen OP-Schwester
trägt während der Arbeit blaue OP-Klei-
dung, Hauben verdecken das Haar. Ell-
bogen tippen beständig auf die allge-
genwärtigen Desinfektionsflaschen.
„Wenn hier geschlampt wird, dann ist
die Arbeit des besten Operateurs hinfäl-
lig“, erklärt Frau Scheurmann den hohen
Qualitätsanspruch an Mensch und
Material in ihrer Abteilung. In dieser
wird übrigens auch der Löwenanteil der
Energieaufwendungen des Klinikums
verbraucht: Die Sterilgutversorgung ist
ein diffiziler Prozess, der eine wichtige
Schlüsselposition im Krankenhausge-
schehen einnimmt.