18 Esslinger Gesundheitsmagazin
1 2015
leistung aus Maschinenbau, der Elektro-
technik, Physik und Informatik: Große
Rechnersysteme mit hochspezifischer
Software erzeugen aus den durch Rönt-
genbestrahlung gewonnenen Bilddaten
sehr detailgenaue, schwarzweiße Quer-
schnittsbilder des Körpers. Unterschied-
liche Gewebetypen sind unterschiedlich
stark grau gefärbt.
Die CT basiert auf der klassischen Rönt-
genaufnahme. Dabei werden Röntgen-
strahlen auf den aufzunehmenden Körper
gerichtet und von diesem teilweise absor-
biert. Die unterschiedlichen Gewebe
absorbieren unterschiedlich stark und die
übriggebliebene Strahlung wird hinter
dem Körper von Sensoren aufgenommen.
Angeschlossene Hochleistungsrechner
erzeugen aus diesen Daten dann Bilder.
„Damit wir ein 3D-Bild erhalten, dreht
sich die Röntgenröhre komplett um den
Körper und nimmt blitzschnell Schicht für
Schicht auf. Zudem setzen wir für die
Aufnahmen häufig auch Kontrastmittel
ein. So lassen sich die Gewebetypen auf
den Bildern besser unterscheiden“, erklärt
der Facharzt. Tumore, Entzündungen,
Gefäßerkrankungen, Verletzungen - bei
vielen Diagnosen und Befunden sind CTs
aufschlussreich. Daher wurde die Technik
immer weiterentwickelt und spezielle-CT-
Verfahren entstanden, wie beispielsweise
die CT-Angiographie, mit der Blutgefäße
untersucht werden. Das Cardio-CT stellt
Herz und Herzgefäße dar. Und Blutfluß-
untersuchungen können in sogenannten
Perfusionsmessungen abgebildet werden.
Demgegenüber ist die Mammographie zur
Darstellung der Brust ein reines Röntgen-
verfahren.
Mit Schall Bilder erzeugen
„Begleitend zur Mammographie setzen
wir Ultraschall ein“, erläutert Professor
Krämer weiter und berichtet von einem
weiteren bildgebenden Verfahren. Ultra-
schalluntersuchungen, auch Sonografie
genannt, sind absolut schmerzfrei und
unschädlich. Daher werden sie besonders
häufig in der Kinderheilkunde und zur
Untersuchung noch ungeborener Babys
eingesetzt. Bei einer Sonografie setzt der
Arzt eine Sonde an den Körper, die Schall
impulse im hochfrequenten Bereich aus-
sendet. Die verschiedenen Gewebetypen
reflektieren die auftreffenden Schallwel-
len unterschiedlich stark und das Ultra-
schallgerät misst nun Echozeiten und
Stärke der Echos. Erstere gibt die Tiefen-
lage der zu untersuchenden Struktur an;
die Echostärke resultiert aus der Gewebe-
beschaffenheit. Angeschlossene Compu-
ter erstellen aus diesen Signalen dann
wiederum Bilder. Sonogramme werden
diese auch genannt. Schwarz sind auf
ihnen die wenig Schall reflektierende
Strukturen, wie Flüssigkeiten beispiels-
weise. Der Inhalt von Gebärmutter oder
Harnblase ist daher schwarz. Knochen
und andere stark reflektierende Gewebe-
typen zeigen sich aufgrund ihrer hohen
Echogenität als weiße Bildinhalte.
„Das detailgenaueste Verfahren zur Dar-
stellung von Geweben nutzt weder
Röntgenstrahlung noch Schallwellen,
sondern sogenannte elektromagnetische
Felder und Wellen “, erklärt Professor
Krämer noch ein weiteres bilderzeugen-
des Verfahren in der Medizin. Die Rede
ist von der Kernspin- oder Magnet
resonanztomographie (MRT). „MRTs set-
zen wir zur Untersuchung von Weichtei-
len ein. Detailaufnahmen des Gehirns
und des Rückenmarks sind möglich“, so
der Radiologe. Aber auch die typischen
Entzündungsprozesse der Gelenkzwi-
schenräume, wie sie bei vielen Arthrosen
auftreten, sind im MRT-Bild für den
Fachmann deutlich zu erkennen. Damit
schafft die Magnetresonanztomogra-
phie das, was die zuvor genannten Ver-
fahren nicht leisten können, sie zeigt
Der Medizinisch-technische Radiologieassistent Abderrahmane Dougdag überwacht den
technischen Ablauf der Comutertomographie und kümmert sich um das Wohlbefinden der Patienten
Professor Dr. Stefan Krämer vor einem
Angiogram
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