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10 Esslinger Gesundheitsmagazin
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Manche Experten empfehlen 10.000 Schritte am Tag, moderne
Schrittzähler am Handgelenk können helfen. „Man kann vieles
in den Alltag einbauen: „Benutzen Sie zum Beispiel immer die
Treppe statt den Aufzug oder die Rolltreppe“, sagt Dr. Kurz. Wer
mehr tun will, für den eigenen sich alle Ausdauersportarten wie
Laufen, Nordic Walken, Radfahren oder Schwimmen.
Diabetes ist keine Erkrankung der Moral,
sondern des Körpers
„Man kann durch einen gesunden Lebensstil die Zuckerwerte
wieder in den Normalbereich senken“, sagt Dr. Gölz. Den Diabe-
tes heilen, kann man jedoch nicht. „Diabetes ist keine Erkran-
kung der Moral, sondern des Körpers.“ In der Regel lässt die
Insulinproduktion der Bauchspeicheldrüse im Laufe der Jahre
nach, auch bei Nichtdiabetikern. Deshalb steigen die Blutzucker-
werte wahrscheinlich irgendwann trotz gesunder Lebensweise
und erfordern eine Behandlung mit Medikamenten. „Es gibt eine
Reihe von Arzneimitteln, die an verschiedenen Stellen in den
Zuckerstoffwechsel eingreifen“, erklärt Dr. Kurz. Sie verbessern
beispielsweise die Insulinempfindlichkeit der Zellen, regen die
Insulinfreisetzung aus der Bauchspeicheldrüse an oder verlang-
samen den Abbau der Kohlenhydrate zu Glucose im Darm. Rei-
chen die Medikamente nicht mehr aus, müssen viele Diabetiker
regelmäßig Insulin spritzen. In der Regel wird es Zeit für Insulin,
wenn der Blutzuckerlangzeitwert HbA1c – längere Zeit – nicht
im individuell vereinbarten Zielwertbereich liegt. „Es gibt ver-
schiedene Formen der Insulintherapie, die bei Typ 2-Diabetes
infrage kommen und diese sollte bei jedem Patienten individu-
ell festgelegt werden“, so Dr. Gölz.
Der Anstieg an Diabetes-Erkrankungen ist ein weltweites Phä-
nomen. Geschätzt rund 400 Millionen Menschen sind weltweit
betroffen. Seit einigen Jahren wird immer am 14. November
ein Weltdiabetestag abgehalten, um auf das Problem aufmerk-
sam zu machen. „Wenn die Gene vorbelastet sind, dann ist es
umso wichtiger, auf einen gesunden Lebensstil zu achten, das
muss noch viel stärker in das Bewusstsein der Menschen“, sagt
Diabetologin Dr. Kurz. „Wir müssen mit der Aufklärung früh
anfangen, am besten bereits in den Kindergärten und in den
Schulen.“
kw
„Wenn die Gene
vorbelastet sind,
dann ist es umso
wichtiger, auf einen
gesunden Lebens-
stil zu achten.“
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Diabetes-Sportgruppen
Mehr Bewegung – das ist neben gesunder Ernährung die
wichtigste Maßnahme im Kampf gegen den Typ 2-Diabetes.
Manchem Patienten fällt es leichter, gemeinsam mit anderen
Leidensgenossen in Schwung zu kommen. Dafür bietet sich
eine spezielle Diabetes-Sportgruppe an. Ziel ist hier, eine ver-
besserte Körperwahrnehmung zu trainieren. Zum Training
gehören auch Gruppengespräche sowie eine langsame, sport-
therapeutisch angebrachte Überleitung zu mehr Ausdauer.
Der Blutzucker wird vor und nach jeder Übungseinheit über-
prüft, bei Patienten mit Hypertonie auch der Blutdruck.
Diabetes-Sportgruppen im
Kreis Esslingen:
ASV Aichwald
Armin Kroll von Balduin
Telefon 0711 364470
BRSV Ostfildern e.V.
Anna Beyer
Telefon 0711 311417
Verein für Rehasport
Plochingen e.V.
Angelika Edenhuizen
Telefon 07153 25297
TB Ruit
Dieter Noack und Marion
Eimert
Telefon 0711 415425
TG Nürtingen
Christine Wurster
Telefon 07022 33610
TSV Bernhausen
Silvia Müller
Telefon 0711 985353
TSV Beuren
Turnhalle neben der Therme
Ute Haußmann
Telefon 0160 7980385
TSV Musberg
Sabine Häußler
Telefon 0711 7540040
TSV Neuhausen REHA-Sport,
Norbert Loos
Telefon 07158 62014
TV Echterdingen
Telefon 0711 793518
VfL Kirchheim/Teck
Doris Imrich
Telefon 07021 59946
RSG Esslingen
Peter Langenheim
Telefon 0711 356385
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