1 2014
Esslinger Gesundheitsmagazin 7
Ein Schirmchen verschließt das Vorhofohr
Neues Jahr, neuer Name
Das Vorhofflimmern ist die am häufigsten
auftretende Herzrhythmusstörung und es
erhöht – vor allem bei älteren Patienten
mit weiteren Herz- und Gefäßkrankheiten
– das Risiko für einen Schlaganfall. Denn
bei diesem Patientenkreis steigt die Ge-
fahr der Blutgerinnselbildung im linken
Vorhofohr. Diese Gerinnsel können in den
Blutkreislauf gelangen und die Blutver-
sorgung des Gehirns blockieren. Patienten
mit Vorhofflimmern müssen daher über
Jahre hinweg blutverdünnende Mittel
einnehmen, wodurch allerdiengs ihr Blu-
tungsrisiko, etwa nach einem schweren
Sturz, deutlich ansteigt.
Als Alternative bieten die Kardiologen des
Klinikums Esslingen seit Ende 2013 in der
Routine einen interventionellen Eingriff
an: Den Vorhofverschluss mittels eines
Schirmchens. Im Herzkatheterlabor der
Klinik für Kardiologie, Angiologie und
Pneumologie wird dabei über die Leisten-
vene ein Katheter bis in den linken Vorhof
geschoben und dort ein kleines Schirm-
chen freigesetzt und verankert. Es ver-
schließt das Vorhofohr, sodass die Frei-
setzung von Blutgerinnseln unterbunden
ist. Die Emboliegefahr beziehungsweise
das Risiko eines Schlaganfalls wird damit
erheblich reduziert.
Sinnvoll ist dieser minimalinvasive Ein-
griff, der unter Lokalanästhesie durchge-
führt wird, vor allem bei Patienten mit
hohem Schlaganfallrisiko, die gleichzeitig
keine blutverdünnenden Medikamente
einnehmen sollten.
Seit dem 11. März ist die neue chirurgi-
sche Intensivstation des Klinikums Ess-
lingen in Betrieb. 13 Intensivtherapie
betten, ausgestattet mit Medizintechnik
auf höchstem Niveau, stehen hier zur
Verfügung. Alle Zimmer sind mit Patien-
tenliftern ausgestattet. Drei Einzelzim-
mer mit Schleusen erlauben die sichere
Betreuung von Patienten, die entweder
vor Krankheitserregern besonders ge-
schützt werden müssen oder selbst unter
einer hochansteckenden Krankheit lei-
den. Im nächsten Schritt wird eine neue
Intermediate Care Station mit acht Bet-
ten für Patienten gebaut, die noch inten-
sive Überwachung benötigen. „Mit der
Modernisierung und Erweiterung unserer
Intensivkapazitäten können wir den ge-
stiegenen Bedarf decken, der sich durch
die Ausweitung komplexer und aufwän-
diger operativer Eingriffe ergibt“, berich-
tet Privatdozent Dr. Ulrich Bissinger,
Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie
und operative Intensivmedizin.
Die Psychosomatische Klinik am Klinikum Esslingen
hat sich zum Jahresbeginn 2014 in Klinik für Psycho-
somatische Medizin und Psychotherapie umbenannt.
Hintergrund der Namensänderung ist die freie Ver-
wendbarkeit des Begriffs Psychosomatik. „Psycho-
somatik an sich ist nicht geschützt, es können also
grundsätzlich andere medizinische Fachdisziplinen
diese Bezeichnung verwenden, auch ohne die ent-
sprechende fachärztliche Ausbildung“, erklärt Dr.
Björn Nolting, Chefarzt der Klinik. Die Bezeichnung
Psychosomatische Medizin dagegen sei ein ge-
schützter Begriff, der eine fachliche Expertise vor-
aussetze. Entsprechend lautet auch die Facharztbe-
zeichnung „Facharzt für Psychosomatische Medizin
und Psychotherapie“.
Die Klinik ist eng vernetzt mit den anderen medizi-
nischen Abteilungen des Klinikums. „Wir arbeiten
ganz eng mit allen Disziplinen am Klinikum Esslingen
zusammen“, betont der Chefarzt. Deutlich werde dies
etwa durch den umfangreichen Konsiliardienst sowie
den psychoonkologischen Dienst, die die Klinik für
Psychosomatische Medizin und Psychotherapie mit
den somatischen Kliniken verknüpfen.
Meldungen
Hochmoderne Intensivstation eröffnet