1 2013
Esslinger Gesundheitsmagazin 45
Die Psychosomatik am Klinikum Esslingen
ist eine Lebensaufgabe. So scheint es
jedenfalls, wenn man die Historie der Kli
nik betrachtet: Vor 52 Jahren wurde sie
gegründet, und der jetzt seit Jahresbeginn
an der Klinikspitze stehende Dr. Björn Nol
ting ist erst der dritte Chefarzt der Klinik.
„Wenn sich das in dieser Beständigkeit
wiederholt, dann weiß Dr. Nolting, wo er
sich die nächsten Jahrzehnte aufhalten
wird“, sagte Bernd Sieber, der Geschäfts
führer des Klinikums Esslingen, bei der
Vorstellung des neuen Chefarztes.
Die Psychosomatische Medizin hat in Ess
lingen in den vergangenen Jahren deutlich
an Gewicht gewonnen. „Allein durch die
Bildung unserer Organzentren, die eine
psychotherapeutische Begleitung bei der
Zertifizierung einfordern, sind die Fallzah
len deutlich gestiegen“, erklärte Klini
kums-Chef Bernd Sieber. So werden der
zeit jährlich rund 1.800 Fälle konsiliarisch
betreut. Dazu kommen etwa 400 statio
näre und teilstationäre Patienten. „Die
Größe der Klinik, eingebettet in ein her
vorragend aufgestelltes Klinikum, und die
starke Ausrichtung auf Kinder und
Jugendliche sind die Stärken des Hauses“,
sagte der neue Chefarzt. Auch die Aufga
ben als Akademisches Lehrkrankenhaus
freuen ihn: „Ich bin gerne in der Lehre
tätig.“
Ein Schwerpunkt seiner bisherigen Arbeit
ist das Thema Trauma und Traumafolgen
störungen. An seinen vorherigen Arbeits
stellen in Dortmund und Bochum hatte er
eine spezielle Traumaambulanz aufgebaut
und etabliert. Auch in Esslingen will er
unter anderem dieses Thema angehen:
„Ich plane eine Ausdifferenzierung des
bisherigen Therapieangebotes und den
Aufbau von Spezial-Settings, etwa für
Traumafolgestörungen, für Schmerzstö
rungen oder für Störungen der Krank
heitsverarbeitung primär körperlicher
Erkrankungen.“ Ein weiterer Schwerpunkt
ist der konsequente Ausbau der Spezial
angebote für Personen mit Essstörungen.
Der Vorgänger von Dr. Nolting, Dr. Ekke
hard Gaus, hatte die Klinik über 25 Jahre
lang geleitet. „Er hat hier sehr viel bewegt
und sehr gute Arbeit geleistet“, betonte
Dr. Nolting. Das habe ihm die Entschei
dung, nach Esslingen zu gehen, leicht
gemacht: „Dr. Gaus hat in der Psychoso
matik-Szene einen sehr guten Namen und
mit ihm die ganze Klinik in Esslingen.“
Deshalb will der „Neue“ auch die generelle
Ausrichtung der Klinik nicht verändern:
„Bewahren und erneuern aus einem psy
choanalytischen Grundverständnis her
aus“, beschreibt Dr. Nolting seine Planung
für die Zukunft.
Dr. Björn Nolting
Dr. Björn Nolting ist Facharzt für Psycho
somatische Medizin und Psychotherapie.
Daneben absolvierte er Weiterbildungen
zum Psychoanalytiker sowie zum Trau
matherapeuten. Studiert hat der 45-Jäh
rige in Heidelberg, dort erfolgte auch die
Facharztausbildung. 2004 wechselte er
als Oberarzt ins Ruhrgebiet – zunächst
an die LWL-Klinik Dortmund (LWL steht
für Landschaftsverband Westfalen-
Lippe), dann an das LWL-Universitäts
klinikum Bochum. Dort war er zuletzt
stellvertretender Direktor der Klinik für
Psychosomatische Medizin und Psycho
therapie sowie Ärztlicher Leiter der Trau
maambulanz, die er zuvor aufgebaut
hatte. Dr. Nolting stammt aus dem Ruhr
gebiet, er ist verheiratet und Vater zweier
Kinder.
wb
Seit Beginn des Jahres hat die Klinik für Psycho
somatik und Psychotherapeutische Medizin am
Klinikum Esslingen einen neuen Chefarzt: Dr. Björn
Nolting (re.). Er folgt auf Dr. Ekkehard Gaus, der in
den Ruhestand gegangen ist.
Generationswechsel
in der
Psychosomatik
Die Klinik für Psychosomatik und
Psychotherapeutische Medizin des
Klinikums Esslingen in Zahlen
Betten:
33 stationär
30 teilstationär
Fallzahl:
151 stationär
250 teilstationär
1.800 konsiliarisch
Durchschnittliche
Verweildauer:
45 Tage
Mitarbeiterzahl: 41
davon
15,5 Medizin
9 Pflege