36
Esslinger Gesundheitsmagazin
1 2013
>>>
empfiehlt die Ständige Impfkommission
(STIKO) allen Personen, die keine oder nur
eine unvollständige Grundimmunisierung
haben beziehungsweise die nicht mindes­
tens eine Auffrischimpfung erhalten
haben, sich impfen zu lassen.
Alle weiteren Reiseimpfungen
hängen vom Reiseland und
auch von der Art der Reise ab.
Hier die wichtigsten:
Gelbfieber
Wer ins tropische Afrika oder nach Süd­
amerika reist, sollte einen Gelbfieber­
schutz haben. Aktuell besteht in 44 Län­
dern dieser Gebiete eine Impfpflicht, das
heißt, dass man ohne Impfung nicht in das
Land einreisen darf. Die Impfung muss
mindestens zehn Tage vor der Einreise
erfolgt sein. Der Impfstoff muss nur ein­
mal injiziert werden, wird aber nur in spe­
ziellen Gelbfieberimpfstellen verabreicht.
Die Impfung führt recht häufig (20 Pro­
zent aller Geimpften) zu grippeähnlichen
Symptomen zwischen dem 5. und 8. Tag
nach der Impfung. „Gelbfieber ist eine
sehr schwerwiegende lebensbedrohliche
Erkrankung“, so Dr. Deiters. Der Impf­
schutz setzt nach zehn Tagen ein und hält
mindestens zehn Jahre an.
Meningokokken Meningitis
Schüler und Jugendliche, die eventuell an
einem längeren Großbritannien-Aus­
tausch teilnehmen, sollten sich vorab
einer Impfung gegen Meningokokken,
einem der Erreger der bakteriellen Hirn­
hautentzündung, unterziehen.
Auch wer eine Pilgerfahrt nach Mekka
(Hadj) beabsichtigt, muss nach Angaben
des Gesundheitsministeriums in Saudi
Arabien sowohl gegen die Meningokok­
ken-Meningitis als auch gegen Grippe
(Influenza) geimpft sein, ansonsten wird
kein Reisevisum ausgegeben.
Reisenden in den sogenannten Meningi­
tisgürtel Afrikas (südlich der Sahara) wird
die Impfung empfohlen, die als einmalige
Injektion verabreicht wird.
Japanische Enzephalitis
Bei Reisen in ländliche Gebiete von China,
Indien, Kambodscha, Nord- und Südkorea,
Laos, Burma, Nepal, Philippinen, Sri Lanka,
Thailand oder Vietnam sollte man sich vor
allem in den mückenreichen Sommermo­
naten gegen die Japanische Enzephalitis
impfen lassen. Die Grundimmunisierung
besteht aus zwei Impfdosen im Abstand
von 28 Tagen. Eine Auffrischimpfung wird
nach einem Jahr empfohlen.
Typhus und Cholera
Rucksack- und Abenteuer-Touristen, die
nach Afrika, Mittel- und Südamerika, auf
den indischen Subkontinent oder nach
Südostasien reisen, sollten eine Typhus­
impfung haben. Risikogebiete für Cholera
befinden sich in Südostasien, Indien und
Indonesien, Vorderasien, Afrika sowie in
Mittel- und Südamerika. Bei sehr einfa­
chen Reisebedingungen oder Reisen in
Krisengebiete ist diese Impfung zu über­
denken. Cholera wird als Schluckimpfung
verabreicht. Für Typhus existiert eine
Schluckimpfung sowie ein konventionel­
ler Impfstoff.
Tollwut
Auch Touristen, die abseits der Städte in
Afrika, Asien und Südamerika und sogar
in Osteuropa unterwegs sind, wird drin­
gend geraten, sich gegen Tollwut zu
schützen. „Die Krankheit wird durch Tier­
bisse oder das Belecken von Wunden
übertragen und endet immer tödlich“,
sagt Dr. Deiters. In Lateinamerika sind
Fledermäuse häufige Überträger. Tollwü­
tige Tiere müssen nicht aggressiv sein. Es
gibt auch eine „stille Wut“, bei der das Tier
eher lethargisch und hilfsbedürftig wirkt.
Daher sollte eine aktive Kontaktaufnahme
zu Hunden, Katzen und natürlich Wildtie­
ren im Urlaub unbedingt vermieden wer­
den. Die Impfung besteht aus drei Injek­
tionen innerhalb von vier Wochen, je nach
Hersteller muss nach einem Jahr eine
vierte Impfung erfolgen.
Insektenschutz
Die wohl wichtigste Gesundheitsmaß­
nahme bei Reisen in tropische und sub­
tropische Regionen ist ein intensiver
Insektenschutz. Denn neben den impf­
präventablen Erkrankungen gibt es durch
Insekten übertragene Infektionen wie
Malaria, Chikungunya oder Denguefie­
ber, gegen die bisher keine Impfstoffe
existieren. Hier ist das Tragen langärme­
liger Kleidung, die Verwendung von Mos­
kitonetzen und die Verwendung der rich­
tigen Repellentien (Mückenschutzmittel)
der wirksamste Schutz zur Vermeidung
einer Infektion.
Speziell bei Reisen in Malariagebiete ist
gegebenenfalls die Einnahme einer medi­
kamentösen Prophylaxe notwendig. „Eine
individuelle Beratung bei einem Reiseme­
diziner, bei der auch gezielt auf Vorerkran­
kungen eingegangen werden kann, sollte
ein fester Bestandteil jeder Reiseplanung
sein“, sagt Dr. Deiters.
kw
Praxis für Innere Medizin und
Präventivmedizin
Integriertes Gesundheits Zentrum
Esslingen (IGZE)
Dr. med. Jens-Uwe Deiters
Hirschlandstr. 93
73730 Esslingen
Telefon: 0711 305110-30/45
1...,26,27,28,29,30,31,32,33,34,35 37,38,39,40,41,42,43,44,45,46,...51