Table of Contents Table of Contents
Previous Page  29 / 52 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 29 / 52 Next Page
Page Background

2 2017

Esslinger Gesundheitsmagazin 29

Hochdosierte Cortisontherapie

Ein Hörsturz tritt oft am Abend oder in

der Nacht auf, ist aber kein Notfall. Doch

innerhalb von 48 Stunden sollte man

einen Hals-Nasen-Ohrenarzt aufsuchen,

empfehlen die beiden Ärzte. Die aktuellen

Leitlinien zur Behandlung eines Hörstur-

zes empfehlen eine dreitägige hochdo-

sierte Cortisontherapie. Nebenwirkungen

können Nervosität und Schlafstörungen

sein. „Das Medikament kann zudem den

Magen reizen, weshalb wir immer einen

Magenschutz verordnen“, sagt Christoph

Hößle. Auf dem Markt werden weitere

Behandlungsmöglichkeiten wie eine

Überdruck-Sauerstofftherapie, durch­

blutungsfördernde Infusionen, Akupunk-

tur und die Einnahme von Ginkgo-Präpa-

raten, angeboten. „Bei diesen Angeboten

gibt es keinen eindeutigen medizinisch-

wissenschaftlichen Nachweis, dass sie

wirken. Daher werden sie nicht von den

Krankenkassen bezahlt“, sagt Dr. Doepner.

Mit der Einnahme des Cortisons bessert

sich das Hörvermögen in den meisten Fäl-

len wieder und die Betroffenen haben

keine dauerhaften Hörschäden zu ertra-

gen. „Wenn sich das Hörvermögen aber

nicht bessert und eine an Taubheit gren-

zende Schwerhörigkeit vorliegt, schließen

wir eine OP an“, sagt Hößle. Denn dann

kann es zu einem Riss im sogenannten

runden Fenster gekommen sein. Das

runde Fenster ist neben dem ovalen Fens-

ter eine der beiden Verbindungen des

„Die Diagnose ist

schwierig, da man nicht

ins Innenohr hineinse­

hen kann. Daher sind

auch die Ursachen für

einen Hörsturz unklar.“

Mittelohrs zum Innenohr. Die Membran

in der Hörschnecke hat einen Riss. Mit

Fettgewebe wird der Riss abgedeckt.

Trotz der verschiedenen Behandlungs-

möglichkeiten kann das Hörvermögen

dauerhaft geschädigt sein. Stellt sich

nach zwei bis drei Monaten nach dem

Hörsturz keine Besserung ein und hat der

Betroffene Probleme mit dem Sprachver-

stehen, ist gegebenenfalls ein Hörgerät

von Nöten. „Versorgt wird nur das kranke

Ohr“, sagt Hößle. Taubheit kann mit einem

Cochlea-Implantat, einer Hörprothese,

behandelt werden.

Zudem können die Ohrgeräusche, die

während des Hörsturzes aufgetreten sind,

bleiben. Diese dauerhaften Ohrgeräusche,

auch Tinnitus genannt, werden von den

Hals-Nasen-Ohrenärzten gesondert

therapiert.

aw

Gewusst?

Ohren

wachsen ein

Leben lang

Verschiedenen Studien zufolge

wachsen Ohren ein Leben lang.

Für die Untersuchung von italieni-

schen Forschern wurden 1.480

Ohrmuscheln vermessen. Mit

zunehmendem Alter wuchsen die

Ohren bei beiden Geschlechtern

sowohl in die Länge wie in die

Breite. Selbst bei über 75-Jährigen

war die Größenzunahme noch

nicht gestoppt.

Medizinisches

Versorgungszentrum

(MVZ) Esslingen am

Klinikum Esslingen

HNO-Praxis

Dr. Philipp Doepner

Christoph Hößle

Telefon 0711 3103-3916

hno@mvz-ke.de

Dr. Philipp Doepner

Christoph Hößle