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28 Esslinger Gesundheitsmagazin

2 2017

In Watte

gepackt

Ganz plötzlich fühlt es sich an, als hätte man Watte im Ohr

und alles hört sich gedämpft an – so beschreiben Patienten

ihr Gefühl, wenn sie zu Christoph Hößle und Dr. Philipp

Doepner ins Medizinische Versorgungszentrum (MVZ)

Esslingen am Klinikum Esslingen HNO-Praxis kommen.

Pfropfen aus Ohrenschmalz kann den

Gehörgang verstopfen. Zudem kann sich

Flüssigkeit hinter dem Trommelfell sam-

meln, das tritt meist während einer Erkäl-

tung auf. „Ist die mikroskopische Unter-

suchung aber unauffällig, schließen wir

einen Hörtest an“, sagt er. Wird dabei eine

Funktionsstörung des Innenohrs diagnos-

tiziert, hat der Patient einen Hörsturz

erlitten. Die genaue Ursache des Hörstur-

zes ist unbekannt. Man nimmt unter

anderem als mögliche Ursache eine kurz-

fristige Durchblutungsstörung im Innen-

ohr an. Ein Vorbote für einen Schlaganfall

ist der Hörsturz aber nicht. „Die Diagnose

ist schwierig, da man nicht ins Innenohr

hineinsehen kann. Daher sind auch die

Ursachen für einen Hörsturz unklar“,

erklärt Dr. Doepner. Einen Hörsturz kann

jeder erleiden, ab dem 50. Lebensjahr tritt

er vermehrt auf. Als eine mögliche Ursa-

che sehen Experten Stress – sei er körper-

lich oder psychisch. Verhindern durch bei-

spielsweise ausgewogene Ernährung oder

Sport, kann man ihn daher nicht.

„Einige berichten zudem von Ohrgeräu­

schen wie Rauschen, Surren oder Pfeifen“,

sagt Hals-Nasen-Ohrenarzt Hößle. Selten

kommt noch Schwindel dazu. Unter

Schmerzen dagegen leiden die Betroffe-

nen nicht.

Mit einemMikroskop wird das Ohr genau

untersucht. Ist eine Entzündung erkenn-

bar, ist sie meist für den einseitigen Hör-

verlust verantwortlich und wird gegebe-

nenfalls mit einem lokalen oder systemi-

schen Antibiotikum behandelt. Auch ein

Nach einem

Hörsturz sollte man

innerhalb von

48 Stunden

einen Hals-Nasen-Ohrenarzt

aufsuchen.