

42 Esslinger Gesundheitsmagazin
2 2017
Ein neues
Leben
Fast 50 Kilo hat Hans-Peter
Maichle nach einer Magenver
kleinerung abgenommen. Heute
sprüht der 70-Jährige wieder
vor Ideen und Aktivitäten.
Hans-Peter Maichle ist ein Genussmensch. Der
„Großlöffelmeister“ und Grand Maitre im Bundes-
vorstand des Clubs kochender Männer ist regelmäßig
unterwegs und nimmt bei Clubkollegen Kochprüfun-
gen ab. Die müssen dazu ein Zehn-Gänge-Menü kre-
ieren und dann wird ordentlich getafelt. Nicht nur
wegen seiner Kochleidenschaft hatte er jedoch
zunehmend Probleme mit seinem Gewicht: „Ich habe
Unsummen für Aufenthalte in Diätkliniken ausgege-
ben – ohne Erfolg.“ 150 Kilogramm brachte er
schließlich auf die Waage.
In Geislingen kennt jeder den kräftigen Mann, der für
die CDU im Gemeinderat und im Kreistag sitzt, sich
ehrenamtlich im Samariterstift und für den B10-Aus-
bau engagiert und mit einem Bestattungsunterneh-
men erfolgreich ist. Die Gesundheit bremste den rüh-
rigen Kommunalpolitiker jedoch immer mehr aus.
„Die Hüften und Knie schmerzten ständig, so dass
ich regelmäßig Schmerzmittel nehmen musste“,
berichtet er. Ein künstliches Hüftgelenk sollte die
Beschwerden lindern. „Der Orthopäde teilte mir
jedoch mit, dass er mich mit meinem Übergewicht
nicht operieren werde.“ Aber er bekam den Tipp, sich
bei Professor Dr. Ludger Staib im Esslinger Adiposi-
tas-Zentrum zu melden und entschied sich im Januar
2017 für eine Operation zur Magenverkleinerung,
einen Schlauchmagen. „Das war für mich die beste
Entscheidung“, sagt er heute.
Anfang August wurde er 70 und hatte da schon gut
40 Kilogramm abgenommen. Auch die Hüfte ist
inzwischen operiert. „Ich bin heute schmerzfrei und
kann auch wieder gut schlafen“, erzählt er. „Dank der
Magenoperation habe ich ein neues Leben.“ Aller-
dings habe er sich auch komplett neu einkleiden
müssen. „Aber ins Spezialgeschäft für Übergrößen
muss ich jetzt nicht mehr.“ Umstellen musste er sich
vor allem beim Essen, denn der Restmagen kann nur
noch kleine Essensmengen aufnehmen. Beim Zehn-
Gänge-Menü ist dann eben nach dem dritten Gang
Schluss. „Aber ich kann alles essen, nur eben sehr
kleine Portionen.“ Vor allem aber freut er sich über
den Erfolg: Niemand dreht sich mehr nach ihm um,
weil er so dick ist. Im Flugzeug braucht er keine Gurt-
verlängerung mehr. Besonders gefreut hat er sich, als
bei einem Treffen der Hobbyköchen gefragt wurde:
„Ist das der Bruder vom Maichle?“, weil die Kollegen
den schlankeren Großlöffelmeister nicht gleich
erkannten.
so
Oben: Vor der Operation, Großlöffelmeister Maichle bei einem
Koch-Event
Unten: Zum Kontrolltermin im Esslinger Adipositas-Zentrum,
Hans-Peter Maichle mit Chefarzt Professor Dr. Ludger Staib