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2 2017

Esslinger Gesundheitsmagazin 45

„Als Pflege-Coach

verstehe ich mich

als Teil des Quali­

tätsmanagements.“

Andreas Bescherer ist der Pflege-Coach

in den Städtischen Pflegeheimen Esslin-

gen und als Coach, also als Trainer, ver-

steht er auch seine Arbeit: „Es geht nicht

darum, die Mitarbeiter zu kontrollieren,

sondern sie zu unterstützen, ihnen Tipps

zu geben und Ihnen die Sicherheit zu ver-

mitteln, dass sie sich richtig verhalten.“

Vor allem die nicht-gelernten Kräfte

begleitet der Pflege-Coach. Gut die Hälfte

der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die

in den Städtischen Pflegeheimen die

Bewohnerinnen und Bewohner versorgen,

sind examinierte Pflegefachkräfte mit

dreijähriger Ausbildung. Die

übrigen haben eine einjährige

Pflegehelferausbildung oder

sind angelernte Kräfte und

kommen zum Teil auch aus

anderen Berufen.

Angeleitet in ihrer neuen

Tätigkeit werden sie von den

Kolleginnen und Kollegen in

den einzelnen Wohnberei-

chen. Andreas Bescherer

unterstützt seit Anfang die-

ses Jahres die Wohnbereichsleitungen

dabei und nimmt vor allem die neuen

Mitarbeiter, die noch keine Pflegeerfah-

rung haben, gezielt in der Einarbeitungs-

zeit an die Hand. „Ich begleite sie bei

verschiedenen Pflegetätigkeiten im Rah-

men von Mitarbeitervisiten und schaue

mir an, ob sie beispielsweise die Hygie-

nerichtlinien und die Pflegestandards

einhalten.“ Bei Bedarf bietet er zusätz-

lich Schulungen an. Für seine Arbeit

bringt er ideale Voraussetzungen mit.

>>>

Seit Anfang 2017 unterstützen, beraten und

begleiten speziell geschulte Pflegefachkräfte

in den Städtischen Pflegeheimen Esslingen

am Neckar Ihre Kolleginnen und Kollegen

bei der Arbeit. Das steigert die Pflegequali-

tät und kommt so auch direkt den Bewoh-

nerinnen und Bewohnern zugute.

Nach seiner Ausbildung als examinierter

Altenpfleger hatte er eine Weiterbildung

als Lehrer für Pflegeberufe angeschlos-

sen und rund 20 Jahre als Lehrer gear-

beitet. „Schließlich wollte ich wieder

näher an die Praxis, da kam die neu

geschaffene Stelle hier gerade richtig.“

Besonders wichtig ist dem Pflege-Coach

auch der Umgang mit den Bewohnerin-

nen und Bewohnern: „Die zugewandte

Kommunikation ist ein Dauerthema“,

sagt er. Ein respektvoller Umgangston

und das Eingehen auf die Wünsche der

Bewohner sind in den Städtischen Pfle-

geheimen selbstverständlich. Andreas

Bescherer achtet darauf, dass alle Pfle-

gekräfte sich entsprechend verhalten.

„Als Pflege-Coach verstehe ich mich als

Teil des Qualitätsmanagements“, sagt er.

Eine Überarbeitung des Rahmenvertrages

für stationäre Pflege in Baden-Württem-

berg ließ 2016 erstmalig und längst über-

fällig, eine Verbesserung der Personalaus-

stattung in Pflegeheimen zu. Diese

Änderung erlaubt es den Pflegeheimen

auch, Mitarbeiter gezielt für Aufgaben

freizustellen, die die Pflegequalität ver-

bessern“, erläuter t Thilo Naujok s,

Geschäftsführer der Städtischen Pflege-

heime Esslingen am Neckar. Dazu wurde

ein spezieller Personalschlüssel Qualität

geschaffen, den die Städtischen Pflege-

heime voll ausschöpfen. Pflege-Coach

Andreas Bescherer beispielsweise hatte

schon seit 2014 neue Mitarbeiter mit Rat

und Tat begleitet – allerdings als freier

Mitarbeiter und mit einem Arbeitsanteil

von nur zehn Prozent. „Dank der neuen

Regelung konnten wir ihn jetzt mit einem

75-Prozent Auftrag fest anstellen“, sagt

Thilo Naujoks.

Für eine optimale praktische

Pflegeausbildung

Auch Nicole Müller kümmert sich mit

ihrer 75-Prozent Stelle seit Ende 2016

um die Qualität in der Altenpflege. Als

Ausbildungsbeauftragte sorgt sie dafür,

dass die derzeit 36 Altenpflegeschüler-

innen und -schüler in den Städtischen

Pflegeheimen Esslingen a.N. auch in der

Praxis optimal ausgebildet und auf ihren

Beruf vorbereitet werden. Auch sie ist

examinierte Altenpflegerin, hat einige

Jahre in der Pflege, unter anderem als

Wohnbereichsleitung und stellvertre-

tende Pflegedienstleitung, gearbeitet

und dann eine Ausbildung als berufspä-

dagogische Praxisanleiterin abgeschlos-

sen. Praxisanleiter, die die Schülerinnen

und Schüler bei der praktischen Ausbil-

dung in den Wohnbereichen begleiten

und unterstützen, gibt es schon länger.

In den Städtischen Pflegeheimen