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46 Esslinger Gesundheitsmagazin

2 2017

>>>

in Esslingen stehen dafür derzeit 24

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, und

damit zwei bis drei je Wohnbereich, zur

Verfügung. „Als Ausbildungsbeauftragte

ist es unter anderem meine Aufgabe, die

Anleiter in ihrer täglichen Arbeit zu

unterstützen“, erläutert Nicole Müller.

So organsiert sie etwa regelmäßige Pra-

xisanleitertreffen, in denen aktuelle

Probleme besprochen und Erfahrungen

ausgetauscht werden können.

„Vor allem aber koordiniere ich die Aus-

bildung, organisiere Einführungstage für

neue Schüler, treffe Absprachen mit den

sechs Altenpflegeschulen, mit denen wir

derzeit zusammenarbeiten, und plane die

Fremdeinsätze unserer Auszubildenden

etwa im Krankenhaus oder bei einem

mobilen Pflegedienst.“ Zweimal im Jahr

kommen zudem die Lehrer aus den Alten-

pflegeschulen zum Praxisbesuch, um zu

schauen, wie ihre Schülerinnen und Schü-

ler das theoretisch Gelernte in der Praxis

umsetzen. Auch da ist die Ausbildungs-

beauftragte regelmäßig dabei. „Ganz

wichtig sind auch die Gespräche mit den

einzelnen Schülerinnen und Schülern

nach einem Unterrichtsblock und am

Ende eines Praxisteils bei uns.“ Dann geht

es um den aktuellen Wissensstand der

Schüler oder um Aufgaben aus dem

Unterricht, die nun in die Praxis umge-

setzt werden müssen. „Nur wenn wir

gemeinsam für eine gute Ausbildung auf

hohem Niveau sorgen, können wir sicher-

stellen, dass wir gute Fachkräfte für die

Altenpflege in unseren Häusern finden“,

ist Nicole Müller überzeugt.

„Auch die Stelle der Ausbildungsbeauf-

tragten war für eine Pflegeeinrichtung

bislang so nicht finanzierbar“, berichtet

Geschäftsführer Naujoks und nennt die

zertifizierten Kinaesthetics-Anwenderin-

nen – ZAK – als drittes Beispiel. Daniela

Komischke und Beyhan Cehti sind dafür

zu 20 Prozent von ihren Aufgaben als

examinierte Altenpflegerinnen auf den

Wohnbereichen im Pflegeheim Obertor

freigestellt.

Ressourcen der

Bewohner nutzen

Seit vielen Jahren schon gehört Kinaest-

hetics zum festen Bestandteil der Aus-

und Weiterbildung in der Pflege. Die

Pflegekräfte lernen in Kinaesthetics-

Kursen, wie sie ihre Patienten oder die

Bewohner in der Altenpflege schonend

bei Bewegungen unterstützen. „Statt, wie

früher üblich, den Bewohner mit vollem

Krafteinsatz aus dem Bett zu wuchten,

nutzen wir mit Kinaesthetics die Möglich-

keiten und Ressourcen, die er noch

besitzt, und bewegen uns selbst gleich-

zeitig so, dass wir mit möglichst geringem

Krafteinsatz arbeiten“, erläutert Daniela

Komischke. „Mein großes AHA-Erlebnis

hatte ich, als es mir mit meinen 50 Kilo

Gewicht und 1,60 Meter Körpergröße

dank Kinaesthetics gelungen ist, eine 150

Kilogramm schwere Bewohnerin aus dem

Bett in den Rollstuhl zu bewegen“,

ergänzt Beyhan Cehti. Alle Pflegekräfte,

die in den Städtischen Pflegeheimen zu

50 Prozent oder mehr arbeiten, nehmen

deshalb an einem Kinaesthetics-Grund-

kurs teil. „Aber auch das Interesse an den

Aufbaukursen ist sehr groß, für die die

Plätze allerdings begrenzt sind.“ Als zer-

tifizierte Kinaesthetics-Anwenderinnen

unterstützen Daniela Komischke und Bey-

han Cehti ihre Kolleginnen und Kollegen

zusätzlich dabei, immer möglichst scho-

nend nach den Kinaesthetics-Regeln zu

arbeiten. „Viele Pflegekräfte klagen nach

einigen Berufsjahren über Rückenschmer-

zen oder Beschwerden an Knie und Schul-

ter. Kinaesthetics beugt diesen Beschwer-

den vor.“ Und auch die Bewohner haben

Erfolgserlebnisse, wenn sie durch eine in

Kinaesthetics geschulte Pflegekraft

„Nur wenn wir gemeinsam

für eine gute Ausbildung

auf hohem Niveau sorgen,

können wir sicherstellen,

dass wir gute Fachkräfte

für die Altenpflege in

unseren Häusern finden.“

Die Ausbildungsbeauftragte Nicole Müller berät die Praxisanleiterinnen

und hat für die Pflegeschülerinnen und –schüler immer ein offenes Ohr