

24 Esslinger Gesundheitsmagazin
2 2016
Ärzte–
Engagement
Bei uns in Deutschland ist die medizinische
Versorgung ausgezeichnet. In vielen Teilen
der Welt ist das nicht so. Ärzte aus dem
Klinikum Esslingen leisten deshalb immer
wieder medizinische Entwicklungshilfe: drei
Beispiel für außergewöhnliches Engagement
.
Afrika hat Professor Dr. Thorsten Kühn
bereits vor 25 Jahren während eines
mehrjährigen Einsatzes für den Entwick-
lungsdienst im westafrikanischen Benin
„ins Herz geschlossen“. Seit zwei Jahren
reist der renommierte Chefarzt der Klinik
für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
regelmäßig nach Äthiopien, um zu ope-
rieren und Ärzte vor Ort auszubilden.
Angestoßen wurde das Engagement
durch den Mediziner Ataklti Tsegay Tesfay
aus Mekele, einem Ort im Norden Äthio-
piens, der bei Professor Kühn im Klinikum
Esslingen hospitiert hatte. „In ganz Äthio
pien gab es bis vor kurzem keinen onkolo
gischen Gynäkologen“, berichtet Professor
Kühn. „Andererseits erkranken dort jähr-
lich rund 70.000 Frauen an Gebärmutter-
halskrebs.“ Zum Vergleich: In Deutschland
spielt die Erkrankung dank Impfung und
Vorsorgeuntersuchungen kaum noch eine
Rolle. Zudem gibt es in Äthiopien nur in
der Hauptstadt Addis Abeba ein Bestrah-
lungsgerät und eine Chemotherapie ist
für die allermeisten Patientinnen viel zu
teuer. „Der häufigste Tumor bei äthiopi-
schen Frauen konnte damit nicht behan-
delt werden.“
Professor Thorsten Kühn
engagiert sich in Äthiopien
Ein Krankenhaus in Ghana