1 2014
Esslinger Gesundheitsmagazin 39
auch gleich die Nervenfasern der Ge
lenke ausgeschaltet werden (Denervie-
rung).
In einigen Fällen ist aber doch der ope-
rative Eingriff die letzte Option. Schwe-
re Bandscheibenvorfälle, degenerative
Wirbelsäulenerkrankungen, Wirbelsäu-
lentumore oder auch Wirbelsäulenver-
formungen sind dann ein Fall für die
Wirbelsäulenchirurgie (siehe Beitrag auf
Seite 40). „Treten Lähmungserscheinun-
gen auf, führt kein Weg an den Kollegen
im Krankenhaus vorbei“, so Dr. Glaser.
Bewegung hilft
Dass es erst gar nicht so weit kommt,
hat jeder selbst in der Hand. „Eine un-
gesunde Körperhaltung und zu wenig
Sport“, das sind für Dr. Glaser die Hin-
tergründe der meisten Rückenbeschwer-
den. „Regelmäßig fordere ich meine Pa-
tienten auf, selbst wieder körperlich
aktiv zu werden. Ohne ein Mindestmaß
an Eigeninitiative läuft der Patient Ge-
fahr, dass sich gut behandelbare Rü-
ckenbeschwerden zu chronischen
Schmerzen entwickeln. Die entspre-
chenden Therapien sind dann langwierig
und teilweise nicht von Erfolg gekrönt.“
Um die Muskeln zu kräftigen, gibt es gut
ausgestattete Fitnessstudios, wer lieber
solo aktiv wird, kann schwimmen gehen
oder zu den Nordic Walking-Stöcken
greifen. Bei sitzender Bürotätigkeit ist
auch ein vernünftig eingerichteter Ar
beitsplatz von Bedeutung: Der Bild-
schirm etwa sollte nicht seitlich versetzt
auf dem Schreibtisch stehen, sondern
direkt dem Stuhl gegenüber. Und der
Stuhl sollte so eingestellt sein, dass er
ein aufrechtes Sitzen ermöglicht.
„Wichtig ist auf jeden Fall Bewegung,
mindestens dreimal die Woche je 30
Minuten“, sagt Dr. Glaser, „wobei man
Bewegung auch gut in den Alltag inte-
grieren kann, etwa indem man die Roll-
treppe meidet und Treppen wieder aus
eigener Kraft hochsteigt.“ Er selbst fährt
nur noch mit dem E-Bike zu Hausbesu-
chen – was trotz der Elektro-Unterstüt-
zung eine gute körperliche Aktivität
darstellt, zählt Hegensberg doch zu den
steilsten Stadtteilen von Esslingen.
wb
Vom Nacken bis zu Lende?
Wo fängt der Rücken an und wo hört
er auf? Die Bereiche von Brustwirbel-
säule und Lendenwirbelsäule gehören
dazu, da sind sich die Quellen im Inter-
net einig. Bei der Abgrenzung nach
oben und nach unten bringt die Web-
Recherche allerdings unterschiedliche
Ergebnisse:
>
Nach oben folgt auf die Brustwirbel-
säule die Halswirbelsäule mit ihren
sieben Wirbeln. Die Grenzziehung
zum Rücken erfolgt unterschiedlich
nach Halswirbel 5, 6 oder 7.
> Nach unten schließen sich das
Kreuzbein und das Steißbein
an die Lendenwirbelsäule an. Der
Rücken endet mal vor dem
Kreuzbein, mal nach dem Kreuzbein
und mal nach dem Steißbein.
Vielleicht verzichten deshalb viele ganz
auf das Wirbelzählen und nennen die
Sache lieber beim Namen: Laut Duden
ist der menschliche Rücken die hintere
Seite des Rumpfes zwischen Nacken
und Lenden. Andere Quellen nennen
die Region vom Hals bis zum Gesäß
oder vom unteren Teil des Nackens bis
zur Spitze des Steißbeins oder von der
Nackenkante bis zur Gegend der Len-
de. Ganz eindeutig ist das alles aber
auch nicht.
Und es wirft neue Fragen auf:
Wo fängt eigentlich der Nacken an und
wo hört er auf?
„Wichtig ist auf jeden Fall
Bewegung, mindestens dreimal
die Woche je 30 Minuten.“