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2 2017

Esslinger Gesundheitsmagazin 21

für junge Leser

„D a s m a c h i c h mo r g e n “

Wir hören uns jeden Tag

sagen, was wir nicht alles

noch machen sollten, könn-

ten, müssten. Und was

davon setzen wir tatsäch-

lich um? Oder vertagen wir

nicht häufig lieber? Morgen

ist schließlich auch noch

ein Tag und das Referat in

Geschichte ist auch erst

nächste Woche. Dabei hat

alles einen ernsten Hinter-

grund!

We it ve r br e ite te s Phänomen

„Aufschieberitis“, in der Fachsprache Prokrastination, ist ein

weit verbreitetes Phänomen das in allen Altersgruppen

vorkommt. Besonders häufig sind aber Schülerinnen und

Schüler davon betroffen. Doch was heißt eigentlich pro-

krastinieren, also: aufschieben? Das macht doch schließlich

jeder mal! Genau. Nur kommt es eben, wie immer, auf das

Ausmaß an.

E ine s vorweg:

Prokrastination hat nichts mit Faulheit zu tun. Oft steckt

dahinter die Angst zu versagen. Schüler prokrastinieren,

wenn sie beispielsweise Angst vor einem bestimmten Schul-

fach haben. Sätze wie „Ich kann einfach nicht rechnen“

oder „Vokabellernen fällt mir schwer“ werden dann zu über-

großen schwarzen Schatten, die einen verfolgen, jeden Tag.

Kein Wunder, dass man sich nicht damit auseinandersetzen

will. Und plötzlich steht der Vokabeltest vor der Tür und das

Lernen von 30 Vokabeln scheint eine schier unlösbare Auf-

gabe zu sein.

L iebe r Fens te r pu tzen m it Mama

Ein wesentlicher Indikator für die „Aufschieberitis“ ist, dass

du wichtige Aufgaben solange nach hinten verschiebst, bis

du unter enormem Zeitdruck stehst. Dabei erledigst du aber

Aufgaben, die gar nicht auf deiner To-Do-Liste stehen.

Plötzlich räumst du dein Zimmer auf oder hilfst deiner Mut-

ter beim Fenster putzen. Deine eigentlichen Aufgaben aber

verdrängst du. Denn die machst du schließlich morgen.

Was du tun kanns t

Wichtig ist, dass du etwas gegen die Aufschieberitis unter-

nimmst. Das gemeine an ihr ist nämlich, du trainierst sie dir

an und wirst sie später im Beruf oder im Studium nur noch

schwer los. Folgen können Depressionen, Angstzustände

und Einsamkeit sein. Deshalb hier ein paar Tipps, wie du

dagegen ankämpfen kannst:

To-Do-Liste: schreibe dir die Aufgaben auf, die du heute

erledigen willst.

Nimm dir nicht zu viel vor: Nimm dir jeden Tag nur eine

halbe Stunde Zeit, dich auf dein Ziel vorzubereiten. So

kommst du in Etappen ans Ziel.

Vermeide Störfaktoren wie Internet oder Handy

Mache dir einen Plan, der dir Routine gibt: jeden Tag

nach der Schule esse ich etwas, mache eine halbe

Stunde Pause und beginne dann mit den Hausaufgaben.

Belohne dich: du hast eine Etappe geschafft? Jetzt wird

es Zeit für eine Folge deiner Lieblingsserie.

Und dann klappt das auch mit dem Vokabeltest.