

16 Esslinger Gesundheitsmagazin
2 2017
Elf Jahre ist es her, dass der erste Patien-
tenfürsprecher am Klinikum Esslingen sei-
nen Dienst antrat. Seither gibt es immer
jemanden, der sich mit einem offenen Ohr
um die Anliegen der Patienten kümmert,
die sich nicht direkt ans Pflegepersonal oder
an die Klinikleitung wenden wollen, aber
trotzdem was zu sagen haben. Mehr als
1000 Anfragen, Rückmeldungen und Kriti-
ken landeten seither im Postkasten des
Klinikums.
Vermitteln
zwischen Klinik
und Patient
Angefangen hat alles im Jahr 2006 mit der Esslinger Initiative
e.V. Der Verein setzt sich für die Wahrung des Selbstbestim-
mungsrechtes Schwerkranker ein. Auf dessen Betreiben hin
wurde 2006 auch der erste unabhängige und ehrenamtlich
tätige Patientenfürsprecher am Klinikum Esslingen eingesetzt.
Ein Jahr später übernahm Gerd Heitmann das Amt. Für ihn ist
es nun das zehnte Jahr, in dem er sich der Patienten annimmt.
Insgesamt 35 Patientenfürsprecher gibt es inzwischen in ganz
Baden-Württemberg und jeder von ihnen hat seine eigene
Arbeitsphilosophie. In Esslingen versteht man sich als Vermitt-
ler zwischen Klinik und Patient. Will man Kontakt aufnehmen,
füllt man am besten eine der im Krankenhaus ausliegenden
Patientenkarten mit der Beschwerde oder dem Verbesserungs-
vorschlag aus und wirft sie in den Briefkasten des Klinikums.
Von dort landen sie auf dem Tisch des Fürsprechers. Zudem
besteht die Möglichkeit eine Email an den Patientenfürsprecher
zu schicken.
Alle Beschwerden werden gesammelt, in Listen vermerkt und
dann der Geschäftsführung des Klinikums vorgelegt. Die
Geschäftsführung nimmt jede Anfrage ernst. Für jede
Beschwerde, die eingeht, erhält der Patient eine Stellungnahme.
Für das Klinikum ist der Patientenfürsprecher eine win-win-
Situation. Jeder, der etwas auf dem Herzen hat, muss sich nicht
direkt an das Klinikpersonal oder die Geschäftsführung wenden,
sondern kann sich über den Fürsprecher Unterstützung beim
Vortragen seines Anliegens holen. Gleichzeitig erhält die
Geschäftsführung des Klinikums ein Stimmungsbild, wie es den
Patienten im Klinikum ergeht.
Aber nicht nur Beschwerden dürfen vorgetragen werden. Denn
die Hälfte der Rückmeldungen, die bei Herrn Heitmann einge-
hen, sind Lob und Danksagungen an das Pflegepersonal und das
Ärzteteam. Und diese Meldungen werden besonders gern wei-
tergegeben.
fw
„
Für jede Beschwerde,
die eingeht, erhält der
Patient eine Stellung
nahme.“
Kontakt:
patientenfuersprecher@klinikum-esslingen.de