

2 2016
Esslinger Gesundheitsmagazin 41
Hilfe von außen
Viele Krankheiten kann dein Körper allein bekämp-
fen. Doch manchmal braucht er Hilfe. Dann
bekommst du von deinem Arzt ein Medikament.
Und vielleicht hast du dich dann gefragt, woher
das Medikament eigentlich weiß, wo es in deinem
Körper wirken muss.
Hilfe bei Schmerzen und Übelkeit
Schmerzen spürst du, weil dir viele Nerven und
Botenstoffe signalisieren: Aua, hier tut es weh!
Einer dieser Botenstoffe heißt Prostaglandin. Er
reizt die Schmerzsinneszellen. Diese Zellen infor-
mieren dein Gehirn mit elektrischen Signalen über
die Schmerzen. Die Wirkstoffe des Medikaments
werden von diesen Botenstoffen angezogen und
verhindern, dass neue Botenstoffe hergestellt wer-
den. Der Schmerz lässt nach, weil die Sinneszellen
nicht mehr über den Schmerz informiert werden.
Die Ursache des Schmerzes, zum Beispiel die Beule
vom Kicken mit deinen Freunden, wird
damit aber nicht geheilt.
Auch gegen Übelkeit gibt es Tabletten und Säfte.
Ähnlich wie Schmerzmittel bekämpfen sie nur die
Symptome und nicht die Ursache, wie einen
Magen-Darm-Infekt oder Reiseübelkeit. Bei der
Reiseübelkeit wird durch die Bewegungen des
Autos oder Flugzeugs das Gleichgewichtsorgan in
deinem Ohr gestört. Alles wackelt hin und her. Dein
Gleichgewichtsorgan sendet Nervensignale und
Botenstoffe, sie heißen Histamine, aus, die das
„Brechzentrum“ in deinem Gehirn reizen. Darauf-
hin wird dir übel und du musst dich übergeben.
Ähnlich wie das Medikament gegen Schmerzen,
verhindert die Medizin gegen Übelkeit die Weiterleitung der Boten-
stoffe an dein Gehirn. Auch hier wird das Medikament vom Boten-
stoff angelockt und findet so seinen Weg durch den Körper.
Hilfe bei Erkältung
Erkältungen werden oft von Husten begleitet. Dabei lagert sich viel
Schleim in den Bronchien, den Luftwegen deiner Lunge, ab. Dieser
Schleim muss raus aus den Atemwegen. Denn die Viren und Bak-
terien, die dich krank machen, lieben diesen Schleim. Sie machen
es sich dort gemütlich und
vermehren sich. Durch den
Husten will dein Körper
diese Eindringlinge raus-
werfen. Doch manchmal
ist der Schleim zu fest
und der Körper kann ihn
nicht loswerden. Dann hilft
der Schleimlöser, der die
Wie kommt der Wirkstoff
zum Kopfschmerz?
Schleimmoleküle zerstört. Sie fallen auseinander, der Schleim
wird zähflüssig und das Abhusten fällt leichter. Schlecht für die
Viren und Bakterien, gut für dich.
Verteilt werden die Wirkstoffe über das Blut. Eine Tablette zum
Beispiel, nimmst du mit viel Wasser ein und sie gelangt durch dei-
nen Mund über die Speiseröhre in den Magen. Von dort geht es in
den Darm. Der Darm ist der Hauptaufnahmeort für Wirkstoffe. Über
das Blut schickt dein Körper dann die Stoffe durch den Körper.
Wusstest du, …
… dass es gerade mehr als
100.000 zugelassene Medika-
mente in Deutschland gibt?
Unterstützung
Leite das Medikament wie ein Botenstoff durchs
Labyrinth.