12 Esslinger Gesundheitsmagazin
Sonderausgabe 2015
Die ganze Pädiatrie
unter einem Dach
„Kinder sind keine kleinen Erwachsenen“,
zitiert Professor Dr. Christian von Schna-
kenburg einen populären medizinischen
Leitsatz. „Herzerkrankungen beispiels-
weise sind bei Erwachsenen und Kindern
völlig unterschiedlich“, so der Chefarzt
der Klinik für Kinder und Jugendliche am
Klinikum Esslingen weiter. Angeborene
Herzfehler oder Kreislaufanpassung nach
der Geburt stehen bei Kindern im Vorder-
grund. In vielen anderen Bereichen sieht
es ähnlich aus. Zudemmüssen körperliche
und seelische Veränderungen berücksich-
tigt werden, die sich durch das Heran-
wachsen ergeben. „Kinder sind keine
kleinen Erwachsenen“, das bedeutet, es
braucht die speziell ausgebildeten Pädia-
ter für die richtige Diagnose und die Wahl
der wirksamen Therapie bei Erkrankungen
im Kindes- und Jugendalter.
Über 4.000 kleine Patienten wurden im vergangenen Jahr in der
Klinik für Kinder und Jugendliche in Esslingen stationär behandelt,
doppelt so viele in Spezialambulanzen. Dafür stehen 21 Fachärzte
mit unterschiedlichen Zusatzqualifikationen zur Verfügung.
Rekord 2014:
1.786
Neugeborene
im Klinikum Esslingen
So sind die 21 Fachärzte der Klinik zum
einen Pädiater oder Kinderchirurgen,
besitzen aber zusätzlich häufig eine oder
mehrere Zusatzqualifikationen, als Neo-
natologen, Neuropädiater, Kinderintensiv-
mediziner, pädiatrische Pneumologen und
Allergologen, als Kinderkardiologen, Kin-
dergastroenterologen, Kinderendokrino-
logen und -diabetologen oder als Kinder-
nephrologen. In Abteilungen und auf
Facharztebene deckt die Klinik damit das
gesamte pädiatrische Spektrum ab. „Bei
rheumatischen und bei Krebserkrankun-
gen kooperieren wir eng mit den Kollegen
an der Universitätskinderklinik Tübingen
und dem Stuttgarter Olgahospital.“
Mehr als 4.150 kleine Patienten wurden
allein 2014 in der Klinik für Kinder und
Jugendliche stationär behandelt, hinzu
kamen 8.350 Patenten in den Spezialam-
bulanzen. Die Zahl der Geburten erreichte
mit 1.786 Neugeborenen einen Rekord-
wert. Im Rahmen des Mutter-Kind-Zen-
trums stehen die Kinderärzte immer dann
bereit, wenn es gesundheitliche Probleme
bei den Neugeborenen gibt oder wenn
die Kinder zu früh auf dieWelt kom-
men. „Unser Perinatalzentrum
arbeitet auf der höchsten Ver-
sorgungsstufe und ist damit in
der Lage, auch sehr kleine
Frühchen mit großer Erfahrung
und Expertise zu behandeln“,
berichtet Professor von Schna-
kenburg. 2014 betreuten die
Neonatologen der Klinik auf ihrer
neuen Intensivstation 41 sehr
kleine Frühchen, vier wogen sogar
weniger als 500 Gramm und insgesamt
24 weniger als 1.250 Gramm. Einen
wesentlichen Beitrag zum guten Gelingen
leisten dabei die qualifizierten und erfah-
renen neonatologischen Pflegeteams.
Das Team der Kinderchirurgie um den lei-
tenden Abteilungsarzt Dr. Jürgen Holzer
setzt zunehmend endoskopische Opera-
tionstechniken, also die sogenannte
„Schlüssellochchirurgie“ ein. Vor allem die
minimalinvasive Chirurgie an den ablei-
tenden Harnwegen und Nieren wurde
weiter ausgebaut. Mit dem orthopädi-
schen Oberarzt Dr. Oliver Dörr steht
zudem ein Spezialist für Rückenoperati-
onen bei Kindern und Jugendlichen zur
Verfügung. „Auch im Bereich der Neuro-




