2 2013
Esslinger Gesundheitsmagazin 37
Dröhnen, stechen, bohren, brennen,
pochen, klopfen, … – jeder, dessen
Kopf schon mal kurz vorm Explo-
dieren war, weiß, wie vielfältig
Kopfschmerzen wirken können.
Schön ist das nie und wenn es zu
häufig kommt, ist es Zeit für eine
Behandlung.
Gar n icht sel ten
Kopfschmerz kennt fast jeder. Bei manchen ist er
nur eine kurze Erscheinung, bei manchen aber
kommt er immer wieder oder ist so heftig, dass
einem die Birne zu platzen droht. Normal ist das
nicht. „Kopfschmerz ist nicht gesund“, sagt der
Esslinger Kinder- und Jugendarzt Dr. Christian
Hayd, „deshalb gilt: Wer öfter Kopfweh hat, muss
zum Arzt.“
Gar n icht harmlos
Kopfschmerz kann vieles ausdrücken – vom Restal­
kohol nach cocktailhaltiger Nacht bis zum Hirntu­
mor. „Das Spektrum reicht von banal bis lebensbe­
drohlich“, sagt Dr. Hayd. Daneben unterscheidet er
nach primärem und sekundärem Kopfschmerz. Der
sekundäre Kopfschmerz ist Symptom einer anderen
Erkrankung. So wie Fieber Symptom einer Grippe
ist. Ist die ursächliche Erkrankung geheilt, ist auch
der Kopfschmerz weg. Beim primären Kopfschmerz
ist dagegen keine organische Ursache zu finden.
Hier steckt was anderes dahinter, etwa Stress,
Überforderung oder emotionale Ausnahmesituatio­
nen. Oder ein Wetterwechsel.
Gar n icht machtlos
Gegen Kopfschmerz kann man was tun. Vor allem hilft es – auch wenn
es vielleicht uncool klingt – einen Schmerzkalender zu führen. Wer sich
notiert, seit wann, wie stark, wo genau, wie oft und in welchen Situatio­
nen der Kopfschmerz auftritt, erkennt die Ursachen und legt so die Basis
für die Therapie. Die besteht etwa aus Entspannungsübungen oder Medi­
kamenten. Oft hilft bei primärem Kopfschmerz auch der Augenarzt.
„Kopfschmerz entsteht häufig durch eine Überanstrengung der Augen
infolge schlechten Sehens“, erklärt Dr. Hayd. Die einfache Lösung: eine
Brille. Simple Tipps gibt es auch bei beginnendem Kopfschmerz: Die
aktuelle Situation verlassen (auch wenn’s der angesagte Club ist) und
sich vom Reiz abschirmen, möglichst an einem dunklen, ruhigen Ort.
Denn den Kopfschmerz einfach ignorieren, das klappt kaum.
Gar n icht blöd
Steckt die Psyche hinter dem Kopfschmerz, versucht der Arzt den
Stress oder die gestörte Interaktion aufzulösen. Gelingt dies nicht,
hilft die Jugendpsychiatrie. Wer dies mit den Worten „ich bin doch
nicht blöd“ ablehnt, tut der Medizin unrecht. „Bei Herzerkrankungen
hilft der Kardiologe, bei Knochenbrüchen der Unfallchirurg und bei
psychischen Problemen der Psychiater. Was ist daran blöd?“, fragt
Dr. Hayd in solchen Fällen zurück.
Gar n icht s innvoll
Bei ab-und-zu-Kopfweh hilft sicherlich die selbst verschriebene Kopf­
wehtablette. Die sollte aber die Ausnahme sein. Denn wer regelmäßig zu
Aspirin & Co. greift, braucht bald mehr davon. Und das führt – zu Kopf­
schmerz. Gegen diesen schmerzmittelinduzierten Kopfschmerz gibt’s
dann keine Pille mehr.
Einen gut gemachten Kopfschmerzkalender zum Download gibt´s hier:
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Kalender_Kids.pdf
N i c h t wa r t e n ,
b i s d i e B i r n e pl a t z t
für junge Leser
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