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Esslinger Gesundheitsmagazin
2 2012
Gesundheitstipp:
Kaum wird es draußen kalt, nass und windig, schnupft’s und hustet`s
allerorts. Wie man dennoch möglichst gesund durch die kalte Jahres-
zeit kommt, verrät Apotheker Christof Mühlschlegel.
Zunächst sollte eines klar sein: Nicht die Kälte macht krank,
sondern Viren und Bakterien. Und die haben nur eine Chance,
wenn unser Immunsystem geschwächt ist. „Daher sollte man
im Herbst und Winter das Immunsystem stärken“, sagt der
Esslinger Apotheker Christof Mühlschlegel. Dazu gehört in
erster Linie eine gesunde, vitaminreiche Ernährung mit viel
Obst und Gemüse. Auch häufiges Händewaschen kann die
Ansteckungsgefahr mit Erkältungsviren reduzieren. Ältere
Menschen oder chronisch Kranke sollten auf jeden Fall eine
Grippeschutzimpfung machen lassen.
Zur Stärkung des Immunsystems werden neben Vitamin- und
Mineralstoffmischungen auch zahlreiche pflanzliche Mittel
angeboten. „Diese Mittel sollten Sie jedoch wirklich nur ein-
nehmen, wenn Sie gezielt vorbeugen wollen“, rät Mühlschle-
gel, „zum Beispiel nachdem Sie sich im Regen völlig durchge-
froren haben.“ Ebenso verhält es sich mit Präparaten wie Zink
plus C. Reich an Zink und Vitamin C ist übrigens der Saft der
Holunderbeeren. „Holunderbeerensirup gehört zu den uralten
Hausmitteln“, sagt Mühlschlegel. Insbesondere der Anteil der
Anthocyane, der violett-schwarzen Pflanzenfarbstoffe, ist in
den Holunderbeeren deutlich höher als bei anderen Obst- und
Gemüsesorten. Sie schützen die Zellmembranen vor Verände-
rungen durch sogenannte Freie Radikale. Dadurch werden
Viren wie zum Beispiel Grippeerreger davon abgehalten, in die
Zellen einzudringen. In den Beeren enthaltene ätherische Öle
wirken außerdem schweißtreibend, schleimlösend und ent-
zündungshemmend. Die Pflanzensäuren wirken antibakteriell
und die zahlreichen Vitamine und Mineralstoffe stärken das
Immunsystem. Zubereitungen aus Holunderbeeren helfen, vor-
beugend die körpereigenen Abwehrkräfte gegen Erkältungen
und Grippe zu stärken und tragen auch zur Abschwächung der
Krankheitssymptome sowie zur Verkürzung der Krankheits-
dauer bei. Mühlschlegel: „Wer keinen Holunderbusch im Gar-
ten hat, kann auch auf Holunderbeerenextrakte oder Säfte
aus der Apotheke zurückgreifen.“
kw
Erkältung im Herbst –
Holunder
hilft
pflegeheim Obertor, die alle Gerichte
frisch zubereitet und die weiteren Stand-
orte beliefert.
Unterkunft
Im Tagessatz für die Unterkunft sind unter
anderem enthalten: Die Wäscheversor-
gung und die Reinigung der Räume sowie
alle Kosten, die man als Mieter in einer
Wohnung auch hätte, also Kosten für
Wärme, Wasser, Strom und so weiter.
Auch für die Unterkunft und Verpflegung
und die damit verbundenen Arbeiten wird
ein fester Personalschlüssel vereinbart,
der vom Pflegeheim nachweislich vorge-
halten werden muss (derzeit eine Stelle
für je 5,9 Heimbewohner). Hinzu kommt
noch eine Umlage für Ausbildungskosten,
während die Kosten der Verwaltung in
den übrigen Kosten enthalten sind.
Daraus errechnet sich zum Beispiel in
einem neu renovierten Einzelzimmer im
Pflegeheim Obertor für eine Bewohnerin
oder einen Bewohner mit Pflegestufe 1 ein
monatliches Heimentgelt von 2.811,80
Euro. Die Pflegekasse zahlt 1.023,00 Euro
dazu, so dass ein Eigenanteil von 1.788,80
Euro bleibt.
Problematisch ist dabei, dass die Perso-
nal- und Sachkosten seit Einführung der
Pflegeversicherung Ende der 90er Jahre
und damit die Heimentgelte kontinuierlich
angestiegen sind, während die Leistungen
der Pflegekasse kaum oder nur minimal
angepasst wurden. Dadurch erhöhte sich
der Eigenanteil, den Heimbewohner zu
tragen haben. „Das hat unter anderem zur
Folge, dass zunehmend mehr Menschen,
die imPflegeheim leben, wieder auf ergän-
zende Sozialhilfe angewiesen sind. Eine
Entwicklung, die mit Einführung der Pfle-
geversicherung eigentlich verhindert wer-
den sollte“, berichtet Thilo Naujoks.
so
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