Ausgabe 1 >2023

1 | 2023 Esslinger Gesundheitsmagazin 31 Lore Schöller Das Zusammenwirken als Team war für ihn eine lehrreiche Erfahrung: „Unter Stress gut zusammenzuarbeiten mit dem gemeinsamen Ziel, dass es den Patientinnen und Patienten gut geht, erfordert eine professionelle Haltung und gute Kommunikation.“ Der Pflege-Alltag lebe von Teamarbeit, bestätigt Lore Schöller. Neues Konzept: 365-Tage Ausbildungsstation Regelmäßige und häufige Praxiseinsätze sind ein wichtiger Bestandteil der dreijährigen Pflege-Ausbildung. Daher gibt es am Klinikum Esslingen zentrale Praxisanleiterinnen und Praxisanleiter, die die Auszubildenden auf den Stationen in praktische Tätigkeiten einarbeiten. Um diese wertvollen frühen Praxiserfahrungen noch intensiver zu fördern, führt die Pflegeschule ab April eine 365-Tage-Ausbildungstation mit zehn Betten ein. Auszubildende aus unterschiedlichen Jahrgängen betreuen hier die Patientinnen und Patienten. „Die Auszubildenden werden von Praxisanleitenden gezielt angeleitet und vertiefen ihr Fachwissen“, erklärt Lore Schöller. „Dadurch werden die Auszubildenden noch stärker in die Selbstverantwortung und Selbständigkeit geführt, gefördert und entwickelt“, ergänzt Andreas Lang. Generalistische Ausbildung mit vielen Entwicklungsmöglichkeiten Seit 2020 gilt das neue Pflegeberufegesetz. Die zuvor separaten Berufsfelder Kinderkrankenpflege, Altenpflege und Krankenpf lege wurden zur generalistischen Pf legeausbildung zusammengefasst. Während der Ausbildung besteht die Möglichkeit, eine Vertiefung zu wählen. Kerim Binbir wollte sich bisher noch nicht auf einen Bereich festlegen – zu spannend sind die vielen Optionen, die die Pflege bietet. In der Pflege gehe es um Mitmenschlichkeit, eine soziale Grundhaltung und um Fachwissen, betonen Lore Schöller und Andreas Lang: „Die Ausbildung ist sehr anspruchsvoll. Genau das richtige für Menschen, die sich Wissen auf vielen verschiedenen Gebieten aneignen möchten. Im Umgang mit den Patientinnen und Patienten sind psychologische Kenntnisse gefragt, medizinisches und pflegerisches Fachwissen, seelsorgerische Fähigkeiten. Auch in rechtlichen und ethischen Fragen muss man sich auskennen.“ Kerim Binbir freut sich über diesen hohen Anspruch. Die Ausbildung habe seine Erwartungen übertroffen. „Wir müssen unser Wissen ständig mit der Praxis verknüpfen und uns hinterfragen: Wie wirkt das, was ich tue, und in welchem Zusammenhang?“ Fachwissen mit Praxis verbinden Bei der Pflegekraft läuft alles, was eine Patientin oder einen Patienten betrifft, zusammen. „Man arbeitet direkt am Menschen, steht im direkten Kontakt mit dem Patienten, nimmt da viel wahr und ist so Schnittstelle zu Ärztinnen und Ärzten, Therapeutinnen und Therapeuten und anderen Berufen“, erklärt Andreas Lang. Daher trage eine Pflegefachkraft sehr große Verantwortung: „Man kann den Genesungsprozess in vielerlei Hinsicht positiv beeinflussen.“ >>> Andreas Lang Kerim Binbir „ Auf der Ausbildungsstation erleben die Auszubildenden wie es ist, für so viele Patienten verantwortlich zu sein.”

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