2 | 2024 Esslinger Gesundheitsmagazin 9 Nicht-Rauchen Fast 40 Prozent aller Krebsneuerkrankungen sind laut Deutschem Krebsforschungszentrum eine Folge vermeidbarer Risikofaktoren, unter denen das Rauchen der bedeutendste ist: Etwa jeder fünfte Krebsfall ist durch Rauchen verursacht. Rauchen ist der Hauptrisikofaktor für Lungenkrebs: vier von fünf Lungenkrebstodesfällen sind auf das Rauchen zurückzuführen. Minimaler Alkoholkonsum Alkoholkonsum gilt neben dem Rauchen als wesentlicher Krebsrisikofaktor. Der Konsum von Alkohol und Tabak in Kombination birgt ein noch größeres Risiko für Krebs der oberen Atemwege und der Lunge, der Verdauungsorgane und der Leber. Viel Bewegung Experten schätzen, dass bis zu 19 Prozent der häufigsten Krebserkrankungen in Europa auf Bewegungsmangel zurückzuführen sind und durch mehr körperliche Aktivität verhindert werden könnten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt Erwachsenen mindestens 2,5 Stunden körperliche Aktivität pro Woche mit mäßiger Intensität oder 75 Minuten mit hoher Intensität. Ob Walken, Joggen, Rudern, Schwimmen oder Ballspiele. Vorsorgeuntersuchungen: Krebs früh erkennen Krebsfrüherkennung hilft maßgeblich, die Sterblichkeit an Krebserkrankungen zu senken und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Sie wird dringend empfohlen und von den Krankenkassen bezahlt. Hautkrebs-Screening Hautkrebs ist weltweit eine der am häufigsten auftretenden Krebserkrankung. Tendenz steigend. Gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren haben alle zwei Jahre Anspruch auf ein „Hautkrebs-Screening“ zur Früherkennung. Präventiv sollte man sich nicht langanhaltend der Sonne aussetzen und Sonnencremes mit Faktor 50 auftragen. Brustkrebs-Screening Das Mammografie-Screening wird für Frauen zwischen 50 und 75 Jahren alle zwei Jahre von gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Darmkrebsvorsorge Früh erkannter Darmkrebs ist in 90 Prozent der Fälle heilbar, weshalb die Früherkennung ab dem 50. Lebensjahr entscheidend ist. Die wichtigste Methode ist die Koloskopie (Darmspiegelung), die für Männer ab 50 und Frauen ab 55 empfohlen wird. Immunologische Stuhltests ab 50 sind sinnvoll, ersetzen jedoch keine Koloskopie, da ein negativer Stuhltest Darmkrebs nicht sicher ausschließen kann. Werden dabei Polypen entfernt, ist dies eine Vorsorge und nicht nur eine reine Früherkennung, da Krebsvorstufen entfernt und somit die Krebsentstehung effektiv gestoppt wird. Dies belegt eine Studie im New England Journal of Medicine aus dem Jahr 2022 mit über 80.000 Teilnehmenden und einer Risikoreduktion von 50 bis 60 Prozent. Prostatakrebsvorsorge Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Er wächst oft Vorsorge gegen Krebs Studien zeigen, dass Krebserkrankungen vorgebeugt werden kann. Durch einen gesunden Lebensstil lässt sich das persönliche Krebsrisiko reduzieren. Genauso wichtig: Vorsorgeuntersuchungen. Neue Therapieform und frühe Erkennung Das Klinikum Esslingen bietet zum Thema Krebsprävention zahlreiche Informationsveranstaltungen im Rahmen der Reihe „KE im Dialog“ an. Aktuelle Themen und Termine finden Sie auf unserer Homepage: www.klinikum-esslingen.de langsam und führt meist nicht zum Tod. Männer ab 45, mit familiärer Vorbelastung ab 40, können jährlich kostenlose Früherkennungsuntersuchungen nutzen. Die digital-rektale Untersuchung ist Teil des gesetzlichen Screeningprogramms. Gebärmutterhalskrebsvorsorge Neben der regelmäßigen gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung und dem Zellabstrich am Gebärmutterhals (PAP-Abstrich), schützt die HPV-Impfung im Alter von 15 bis 26 Jahren wirksam. Humane Papillomviren (HPV) zählen zu den häufigsten sexuell übertragbaren Erregern und können Krebs verursachen, vor allem am Gebärmutterhals, aber auch an After, Penis, Mund und Rachen. Deswegen zur Senkung des Erkrankungsrisikos besonders wichtig: die Impfung vor dem ersten sexuellen Kontakt bei Mädchen und Jungen im Alter von neun bis 14 Jahren. ast Schwerpunktthema Krebs
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