2 | 2024 Esslinger Gesundheitsmagazin 47 Kontakt Städtische Pflegeheime Esslingen Hindenburgstraße 8–10 73728 Esslingen Telefon 0711 35172-0 www.pflegeheime-esslingen.de Bedarfsgerechte Versorgung für betagte Patientinnen und Patienten Ältere Menschen machen die größte Patientengruppe in deutschen Krankenhäusern aus. „Wir legen im Klinikum Esslingen ein besonderes Augenmerk auf die Bedürfnisse dieser Gruppe – von der Aufnahme über die Behandlung bis zum Entlassmanagement“, sagt Matthias Ziegler, Geschäftsführer des Klinikum Esslingen. So wird in der Notaufnahme bei über 70-Jährigen automatisch ein sogenanntes „Geriatrisches Screening“ durchgeführt, bei dem typische altersbedingte Gesundheitsprobleme abgeklopft werden. Damit können die Esslinger Spezialistinnen und Spezialisten bei der Behandlung von Anfang an die richtigen Weichen stellen. Wenn nötig integrieren sie ein frührehabilitatives Komplexprogramm in die Behandlung. Das intensive Therapieprogramm soll älteren Menschen nach einer OP helfen, schnell wieder mobil zu werden. Zudem gibt es im Klinikum Esslingen eine geriatrische Station, in der alles auf die Versorgung älterer Menschen zugeschnitten ist. Bei Fragen rund um die Zeit nach dem Krankenhausaufenthalt unterstützt der Sozialdienst. Zum Beispiel, wenn jemand über den Krankenhausaufenthalt hinaus eine Zeit lang Unterstützung benötigt. „Hier sind wir extrem dankbar über die gute Kooperation mit den Städtischen Pflegeheimen Esslingen“, sagt Ziegler. 16 Plätze in der solitären Kurzzeitpflege im Haus am Obertor sind reserviert für Patientinnen und Patienten des Klinikum Esslingen, die nach dem Krankenhausaufenthalt Überbrückungspflege benötigen. „Wenn der Sozialdienst im Klinikum und das Case-Management im Pflegeheim so eng und vertrauensvoll zusammenarbeiten, erleichtert das für die Betroffenen viel. Die Kurzzeitpflege ist ein großer Gewinn für das Klinikum Esslingen und hat Vorbildcharakter: Sie zeigt, wie eine lückenlose Versorgungskette für betagte Menschen gelingen kann.“ zuhause zu wohnen? Wie finde ich eine ambulante Pflegekraft? Wie gehe ich bei der Suche nach einem Heimplatz vor? Welche finanziellen Fördermittel gibt es? Bereits bei der Aufnahme wird besprochen, wie es nach der Kurzzeitpflege weitergehen kann. „Unser Case Manager berät, zeigt Optionen auf, teilt Informationen. Ziel ist es, die Betroffenen und Angehörigen in die Lage zu versetzen, selbstbestimmte Entscheidungen zu treffen und alle wichtigen Dinge für die Zeit nach dem Kurzzeitpflegeaufenthalt selbstständig zu organisieren.“ Pionierrolle Mit ihrer solitären Kurzzeitpflege nehmen die Städtischen Pflegeheime eine Vorreiterrolle ein: „Wir sind meines Wissens bisher die einzige Einrichtung dieser Art im Landkreis Esslingen,“ so Naujoks. Nach eineinhalb Jahren zieht er eine positive Bilanz: „Wir bekommen viel gutes Feedback von Gästen, Angehörigen und Kooperationspartnern. Das verdanken wir unserem hervorragenden Team. Die Mitarbeitenden meistern nicht nur die alltäglichen Herausforderungen der Kurzzeitpflege souverän, noch dazu engagieren sich alle sehr stark dafür, die Einrichtung immer weiter zu verbessern.“ Eine Erfolgsgeschichte, also. Doch warum gibt es so wenig Nachahmer? „Weil ein passendes Finanzierungsmodell für Kurzzeitpflegeeinrichtungen noch fehlt“, so Naujoks. „Momentan laufen für Baden-Württemberg Verhandlungen mit den Pflegekassen und dem Sozialhilfeträger. Wir haben unsere Finanzierung zwar bisher auf Grundlage eines „Stärkungsbeschlusses für die Kurzzeitpflege in Baden-Württemberg“ aufstellen können. Das ist aber unzureichend, um den personellen Mehraufwand finanzieren zu können. Daher hoffen wir, dass die Gespräche zügig zu einem guten Ergebnis kommen. Nur so kann aus der Kurzzeitpflege eine flächendeckende und nachhaltige Erfolgsgeschichte werden.“ lj
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