Ausgabe 2 >2021
2 | 2021 Esslinger Gesundheitsmagazin 3 Vorwort Corona hat das Patientenverhalten gegenüber Krankenhaus- einweisungen und ambulanten Behandlungen erheblich verändert. 2020 und 2021 wurden deutlich weniger Patienten mit Herzinfarkt und Schlaganfall in Deutschlands Kranken- häuser eingewiesen. Das heißt nicht, dass diese Erkrankungen weniger geworden wären. Nach einer AOK Studie lag das Minus bei Herzinfarkten während der ersten Welle bei –16, bei Schlaganfällen bei –13 Prozent. Gleichzeitig wurde festgestellt, dass Infarkt- und Schlaganfallpatienten verspätet in die Krankenhäuser aufgenommen wurden und dadurch die Sterbehäufigkeit überdurchschnittlich hoch war. Die Zahlen legen nahe, dass einige Patienten aus Sorge vor einer möglichen Infektion darauf verzichten, sich schnell und adäquat behandeln zu lassen. Für die Patienten sind zum Teil schwerwiegende Folgeschäden entstanden. Das gilt auch für psychiatrische Erkrankungen, bei denen während der ersten Welle ein Rückgang von Klinikeinweisungen von 25 Prozent dokumentiert wurde. Zusätzlich bedenklich ist, dass Vorsorgeuntersuchungen wie Brust- und Darmkrebs deutlich zurückgegangen sind. Es ist noch unklar, ob dadurch langfristig tatsächlich mehr Men- schen an Krebs erkranken. Bei Brust- und Darmkrebsopera tionen wurde im letzten Jahr ein Rückgang von fünf bis zehn Prozent, bei Brustkrebserkrankungen und bei Darmkrebs sogar um bis zu 20 Prozent festgestellt. Daraus ergibt sich eine eindeutige Empfehlung der Haus-, Fach- und Klinikärzte. Für die Patienten wird in größtmög lichem Umfang für Sicherheit während einer ambulanten oder stationären Behandlung gesorgt. Bitte gehen Sie rechtzeitig zu Vorsorgeuntersuchungen. Bei Akutsymptomen zögern Sie nicht, suchen Sie Ihren Hausarzt auf oder bemühen Sie die Notfallrufnummern. Vorsorge rettet Leben, jeden Tag! Bei Herzinfarkt oder Schlaganfall zählt jede Minute! Ihr Dr. Marc Alexander Meinikheim Wie wichtig es ist, ein Krankenhaus in der Nähe zu haben wissen viele Menschen nicht erst seit Corona zu schätzen. Im Notfall können kurze Wege Leben retten. Patienten mit Erkrankungen, die einen längeren stationären Aufenthalt oder eine intensive Nachsorge und Therapie erfordern, fühlen sich sicherer, wenn die engsten Vertrauten dicht bei Ihnen sind. Zum Beispiel bei einer Krebserkrankung. Das Cancer Center Esslingen – CCE bietet hier eine Rundum versorgung auf höchstem Niveau. Im Kampf gegen Krebs arbeiten Spezialisten aus verschiedenen Disziplinen eng vernetzt zusammen, um jedem Patienten die für ihn persönlich bestmögliche Therapie anzubieten. Am Klinikum Esslingen haben unsere Experten hierfür optimale Struk turen geschaffen – das bestätigen auch die Zertifizierungen durch die Deutsche Krebsgesellschaft. Lesen Sie in unserem Schwerpunkt, wie es Betroffenen mit ihrer Krebserkrankung erging, warum Diagnostik, Therapie und Nachsorge aus einer Hand so wichtig sind und weshalb es ein stabiles Netzwerk braucht, um den Krebs zu besiegen. Die vielfältigen Themen dieser Ausgaben zeigen, wie breit das Leistungsspektrum unseres Klinikums ist und was die Mitarbeiter in enger Zusammenarbeit mit den nieder gelassenen Ärzten leisten. Erfahren Sie, wie Patienten mit Reizdarmsyndrom geholfen werden kann, dass starkes Übergewicht in den Griff zu kriegen ist, was es mit der tiergestützten Therapie in der Kinder- und Jugendpsychiatrie auf sich hat und warum sich das Klinikum Esslingen für den verantwortungsvollen Einsatz von Antibiotika stark macht. Ich bin sehr froh, dass wir mit dem Klinikum Esslingen einen breit aufgestellten hochqualifizierten und verläss lichen Gesundheitsversorger für die Menschen in der Region haben. Jetzt wünsche ich Ihnen eine interessante Lektüre! Ihr Ingo Rust Nähe gibt Sicherheit Ingo Rust, Erster Bürgermeister und Krankenhausdezernent der Stadt Esslingen a. N. Vorsorge schützt Dr. Marc Alexander Meinikheim, Vorstand der Kreisärzteschaft Esslingen
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