Ausgabe 1 >2024

36 Esslinger Gesundheitsmagazin 1 | 2024 Anne Deschner absolvierte nach dem Abitur eine Ausbildung als Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin an der Universitätsklinik Mannheim und arbeitet anschließend dort in der Gynäkologie und der pädiatrischen und neonatologischen Intensivstation. Für ihr Studium der Pflegepädagogik an der Hochschule Esslingen zog sie dann nach Esslingen. Sie arbeitet nach dem Bachelor an verschiedenen Pflegefachschulen und Akademien in der Region als Lehrerin und war an einer Pflegeschule für die Planung und den Aufbau eines Skills Lab verantwortlich. Berufsbegleitend absolvierte sie an der TU Kaiserslautern ihren Master in Schulmanagement. Vielfältige Ausbildungsmöglichkeiten Derzeit gibt es, neben anderen Ausbildungen, 163 Ausbildungsplätze an der Schule für Pflegeberufe. Jeweils im April und im Oktober beginnen neue Kurse. Über 30 neue Auszubildende in der Pflege starten im April 2024. Immer öfter beginnen auch junge Leute aus dem Ausland – aus Marokko, Kamerun, dem Iran – eine Ausbildung in Esslingen. Das birgt zwar Herausforderungen für die Pflegeschule, berichtet Alexandra Kretschmer, Abteilungsleiterin in der Pflege und zuständig für die Praktika-Betreuung: „Die Bewerber müssen Deutschkenntnisse auf B2-Niveau mitbringen, trotzdem ist das Lernen schwieriger.“ Gleichzeitig betont Kretschmer aber, dass die Azubis aus dem Ausland ein Segen für das Klinikum seien. Denn in Deutschland gibt es insgesamt viel zu Anfang Januar 2024: Der Arbeitstag von Annes Deschner ist dicht getaktet. Während des Interviews klopft bereits der nächste Besucher an die Tür. Noch ist die neue Schulleiterin mit viel Anfangsorganisation wie PC-Einrichtung, Einarbeitungsgesprächen und Kennenlern-Terminen beschäftigt. Gleichzeitig müssen die Alltagsgeschäfte einer Pflegeschule geleistet werden. In ihrer neuen Position ist es Anne Deschner ein großes Anliegen, den Auszubildenden weiterhin eine sehr gute Pflegeausbildung anzubieten und sie dabei zu unterstützen und zu begleiten. Die neue generalistische Pflegeausbildung erfordert an vielen Stellen „Pflege und insbesondere Pflegebildung neu zu denken“. Aus diesem Grund ist ihr wichtig, die theoretischen Grundlagen der Pflege mit der pflegeberuflichen Praxis noch mehr zu verbinden. Hierzu möchte sie das simulationsbasierte Lernen in die Ausbildung integrieren. „Das ist neben Schule und Pflegestation ein dritter Lernort für unsere Auszubildenden“, sagt Anne Deschner. „In einer Laborsituation lernen sie mit Schauspielpatienten und speziellen Simulationspuppen den Umgang mit Patientinnen und Patienten.“ Die Idee zur Einrichtung eines solchen Skills Labs brachte Anne Deschner aus Singapur mit. „In vielen anderen Ländern ist es schon lange üblich, dass die Auszubildenden an Puppen lernen statt direkt an den Patientinnen und Patienten“, sagt Deschner. Neue Impulse in der Pflegeausbildung Seit Januar hat die Schule für Pflegeberufe am Klinikum Esslingen eine neue Leiterin: die Pflegepädagogin Anne Deschner. Doch neu ist die 39-Jährige nur als Chefin. Sie kennt die Schule und das Klinikum gut, hatte schon Jahre zuvor als Lehrerin an der Schule gearbeitet. „Es fühlt sich an wie ein Heimkommen für mich. Ich habe von früher noch gute Kontakte hier ins Team“, sagt Anne Deschner.

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