28 Esslinger Gesundheitsmagazin 1 | 2024 In der Traumaambulanz der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Klinikum Esslingen bekommen Opfer von Gewalttaten schnell und unbürokratisch psychotherapeutische Unterstützung. 2024 wird die Einrichtung zehn Jahre alt. Eine junge Frau wird nach einer Party vergewaltigt. Ein älterer Herr wird in der S-Bahn niedergeschlagen. Eltern bekommen von der Polizei mitgeteilt, dass ihre Tochter ermordet wurde. Gewalt hat viele Gesichter. Eins haben die Opfer gemeinsam: „Wer eine Gewalttat erlebt, erlebt auch einen schweren Kontrollverlust. Man fühlt sich ohnmächtig und ausgeliefert“, so Dr. Björn Nolting, Chefarzt der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Klinikum Esslingen und Leiter der Traumaambulanz. „In der Traumaambulanz wollen wir akut Betroffenen helfen, Kontrolle zurückzugewinnen.“ Soforthilfe für Betroffene Die Traumaambulanz sei eine Art „Soforthilfe“ für Gewaltopfer, erklärt Nolting: „Meist vermittelt die Polizei oder der Opferschutzverein Weißer Ring den Kontakt zu uns. Die Betroffenen können telefonisch einen Termin für ein Erstgespräch ausmachen. Wir haben feste Sprechstunden, sind über eine Notfallnummer aber auch rund um die Uhr erreichbar.“ Das Kernteam besteht aus sechs speziell für die Traumatherapie ausgebildeten ärztlichen und psychologischen Psychotherapeutinnen und -therapeuten. Angegliedert ist die Traumaambulanz an die Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. „So können wir nach Bedarf die multidisziplinär Anlaufstelle für Gewaltopfer
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