Ausgabe 1 >2023

Jobs fürs Leben am KE Heidi Herd, Sie bringen sich seit 40 Jahren im Klinikum Esslingen ein. Als Pflegefachkraft im Herzkatheterlabor sind Sie spezialisiert auf kardiologische Notfälle wie zum Beispiel Herzinfarkte. Was waren die Highlights Ihres Berufslebens? Da gab es viele. Kurz gesagt: Helfen und Retten. Wenn Patientinnen und Patienten unter Reanimation eingeliefert wurden und nach dem Eingriff wieder nach Hause gehen konnten. Respekt! Aber von vorne: Wie sind Sie in der Pflege und später im Herzkatheterlabor gelandet? Ich habe eine Art „FSJ“ gemacht, ein Freiwilliges Soziales Jahr. Damals hieß das „Pflegevorschule“ und war die Eintrittskarte in den Pflegeberuf. 1981 habe ich meine Pflegeausbildung am Klinikum Esslingen abgeschlossen und auf der kardiologischen Ambulanz angefangen. Danach habe ich viele Jahre auf der Inneren Notaufnahme gearbeitet. 1995 habe ich mich zur Stationsleitung weitergebildet und war danach in der Leitungsebene d e r No t a u f n a hme tätig. 1998 baute Prof es sor Leschke das Herzkatheterlabor auf. Mir war sofort klar: Da will ich hin! Mein Herz hängt an der Kardiologie. Es reizt mich, nie zu wissen, was mich heute erwar tet und schnell zu reagieren. Das klingt spannend, aber auch herausfordernd. Zumal Sie ja nicht nur im OP vollen Einsatz gebracht haben, sondern sich als pflegerische Stationsleitung auch um Themen wie Personalplanung gekümmert haben. Wie steht es denn um Ihre WorkLife-Balance? In der Tat habe ich nach zwölf Jahren gemerkt, dass es für mich Zeit ist, die Stationsleitung abzugeben. Zum Glück war das möglich. Zuerst war ich unsicher, ob es gelingt, aber es läuft prima für mich und meine Kolleginnen und Kollegen. So kann ich bis heute noch mit Begeisterung arbeiten. Ich habe erkannt: Das darf ich mir selbst wert sein. Was bleibt unvergessen? Besonders habe ich das gute, wertschätzende Miteinander zwischen Ärztinnen, Ärzten und Pflegefachkräften genossen: Hand in Hand und auf Augenhöhe. Und natürlich die vielen dankbaren Gesten der Menschen, die uns ihr Leben anvertraut haben. Was hat sich in der Pflege verändert? Ich liebe meinen Beruf, aber was den Fachkräf temangel angeht, ist die Alarmstufe bei Dunkelrot! Klatschen während Corona bringt uns nichts, die Politik muss handeln für alle im Krankenhaus Beschäftigten. Was empfehlen Sie jungen Pflegekräften? Der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen ist das A und O. Nichts mit sich alleine ausmachen wollen. Immer wieder prüfen: „Bin ich in der richtigen Abteilung?“ und „Wo sind meine Stärken?“ Dass Mitarbeitende ihrem Arbeitgeber ihr ganzes Berufsleben treu bleiben, ist in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich. Am Klinikum Esslingen ist das keine Seltenheit. Bei einer Feier im November gratulierten Geschäftsführer Matthias Ziegler und Pflegedirektorin Silke Bortenlänger Mitarbeitenden zum 40-jährigen und 45-jährigen Dienstjubiläum. Darunter auch Beate Haensel und Heidi Herd. 40 Esslinger Gesundheitsmagazin 1 | 2023

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