Ausgabe 1 >2018
38 Esslinger Gesundheitsmagazin 1 2018 Charakteristisch ist das Pfeifen – Kinder, die unter Asthma leiden, pfeifen häufig beim Atmen. Asthma ist eine chronische Erkrankung der Lunge, bei der die Bronchien überempfindlich reagieren. Aufgabe der Bronchien ist es, die Luft in die Lunge zu leiten. Es pfeift die Haut angekratzt, sodass die Flüssig- keit in die obere Hautschicht eindringen kann; im Falle einer Allergie tritt nach etwa 15Minuten eine Schwellung in Form einer Quaddel auf. In Verbindung mit den Symptomen trockener festsitzender Hus- ten und der pfeifenden Atmung ist ein allergisches Asthma sehr wahrscheinlich. Weitere Untersuchungen, insbesondere eine Prüfung der Lungenfunktion und eine Analyse der ausgeatmeten Luft des Kin- des können helfen, den Schweregrad des Asthma abzuschätzen, was auch für die Therapie wichtig ist: reicht ein Spray für den Notfall oder ist eine tägliche Dauer- behandlung erforderlich. Normales Leben trotz Asthma Eltern beschäftigen nach der Diagnose allergisches Asthma häufig zwei Fragen: kann sich die Erkrankung „auswachsen“ und wird mein Kind ein normales Leben führen können? „Leider ist es so, dass das ‚Auswachsen aus dem Asthma‘ umso unwahrscheinlicher ist, je früher eine Allergie diagnostiziert wurde“, sagt Dr. Behrwind. Um so wichtiger ist es, dass „Durch die Überempfindlichkeit verengen sich die Bronchien und die Kinder verspü- ren Luftnot“, erklärt Dr. Giso Behrwind, Oberarzt und Kinderpneumologe an der Klinik für Kinder und Jugendliche am Klinikum Esslingen. Neben ihm garan tieren drei niedergelassene Kinderlun genärzte die optimale Versorgung von Kindern mit Asthma in Esslingen. Etwa 70 Prozent der Kinder mit Asthma haben eine Allergie, hauptsächlich gegen Haustaubmilben, Baumpollen und Gräser- und Roggenpollen. Außerdemwerden die Bronchien gereizt durch Infekte, durch Tabakrauch und körperliche Belastung. „In vielen Fällen besteht auch eine genetische Veranlagung“, sagt der Lungenspezialist. Die Diagnose kann zuverlässig erst ab dem dritten Lebensjahr gestellt werden. Aber bereits bei der Anamneseerhebung, also der Aufnahme der Krankengeschichte des Kindes, stellt sich häufig heraus, dass das Kind bereits als Säugling häufig eine (spastische) Bronchitis hatte. Anderer- seits gilt: Die meisten dieser Kinder bekommen kein Asthma, aber viele Kin- der, bei denen im Schulalter ein Asthma diagnostiziert wird, hatten in ihren ersten Lebensjahren immer wieder eine Bronchi- tis. Hinzu kommen weitere Indizien, die Dr. Behrwind auf die richtige Spur führen: „Viele Kinder hatten im Säuglingsalter eine Neurodermitis oder nur eine trockene Haut und nicht selten sind die Eltern selbst Allergiker.“ Zur Klärung führt Dr. Behrwind einen Allergietest durch, ent- weder im Blut oder an der Haut, einen sogenannten Hautpricktest: dabei werden die allergieauslösenden Substanzen in Form von kleinen Tropfen auf die Haut aufgebracht, dann wird an diesen Stellen Etwa 70 Prozent der Kinder mit Asthma haben Allergien, hauptsächlich gegen Hausstaub- milben, Baumpollen und Gräser- und Roggenpollen.
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