Ausgabe 1 >2018

28 Esslinger Gesundheitsmagazin 1 2018 Schonende Therapie bei Brustkrebs Die Diagnose ist immer ein Schock: Brustkrebs. Umso ermutigender für Patienten und ihre Angehörigen, dass die Erkrankung immer besser heilbar ist – die Heilungsrate liegt heutzutage über 80 Prozent. Grundlage hierfür ist neben den Fortschritten bei der Entwicklung von Medikamenten die enge Zusammenarbeit zwischen spezialisierten Brustoperateuren, gynäkolo- gischen Onkologen und Strahlentherapeuten – so wie am Klinikum Esslingen. Die Therapie von Brustkrebs besteht immer aus verschiedenen Schritten, die individuell auf die Patientin und ihre Art von Tumor angepasst wird. Denn jeder Tumor ist verschieden und die For- schungsergebnisse ermöglichen es den Ärzten, die Funktionsweise des Tumors immer besser zu ver stehen. Diese Erkenntnisse bieten eine Grundlage für die maßgeschneiderte Therapie. Hinzu kommt die enge Abstimmung der betei- ligten Disziplinen. „Je besser die Behandlung zwischen den behandelnden Ärzten und den Diszipli- nen abgestimmt wird, desto besser sind die Chancen auf Heilung und umso geringer sind die Nebenwirkungen der Therapie“, sagt Professor Dr. Thorsten Kühn, Chefarzt der Klinik für Frauenheil- kunde und Geburtshilfe sowie Leiter des Brustzentrums am Klinikum Esslingen. Die immer s chonender wer dende Behandlung von Brustkrebs basiert auf der reduzierten Radikalität der Opera- tion, kombiniert mit einer medikamen- tösen Therapie und einer Strahlen­ therapie. „Ohne Strahlentherapie können wir die Tumor zellen nicht vollständig entfernen“, sagt Professor Kühn. Jede Patientin am Klinikum Esslingen erhält einen individuellen Therapieplan, der im Tumorboard erstellt wird. Bei dieser Besprechung kommen Vertreter verschiedener Disziplinen zusammen und diskutieren, wie der Tumor am besten behandelt werden kann. „Dabei steht neben der Heilung auch die Lebensqualität der Patientin im Mittelpunkt“, betont PD Dr. Dirk Bottke, Ärztlicher Leiter des MVZ für Strahlen- ther apie und Radioonkologie am Klinikum Esslingen. Das Team des Brust- zentrums am Klinikum Esslingen bezieht bei der Erstellung des Therapieplans neben neuen Erkenntnissen aus Wissen- schaft und Forschung immer auch die persönlichen Umstände der Patientin mit ein. Ziel ist eine optimale und schonende Behandlung. Weniger radikale Brustoperationen Noch vor 30 Jahren wurde Patientinnen mit Brustkrebs die komplette Brust entfernt. Aufgrund der umfangreichen Studienlage ist das heute nicht mehr erforderlich, erklärt Professor Kühn. „Eine Kombination aus einer schonenden Operation mit anschließender Bestrahlung zeigt eine gleich hohe Überlebensrate auf, wie die Brust­ amputation.“

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