Ausgabe 1 >2018

20 Esslinger Gesundheitsmagazin 1 2018 Die Krankenhäuser im Land stehen vor unruhigen Zeiten: Wie in anderen Branchen wird es auch für die Kliniken zunehmend schwieriger, Fachkräfte in Pflege und ärztlichem Dienst zu gewinnen und auch der Wettbewerb zwischen den Kliniken um Mitarbeiter und Patienten nimmt zu. Das Klinikum Esslingen sieht sich in diesem Umfeld gut aufgestellt, und auch die Stadt steht zu ihrem Klinikum. Fit für die Zukunft Seit einigen Jahren schon sind die wir tschaf tlichen Rahmenbedin­ gungen f ür d ie K rankenhäuser schwier ig. Wie schätzen Sie die aktuelle Situation für das Klinikum Esslingen ein? Dr. Zieger: Nachdem sich nun eine neue Bundesregierung gebildet hat, könnte es mit der Gesundheitspolitik wieder voran gehen. Die Signale aus Berlin sind jedoch bislang wenig ermutigend. Beispielsweise sind 8.000 neue Stellen in der Pflege geplant. Aufgeteilt auf 2.000 Kliniken und 13.000 Pflegeheime in Deutschland bleibt da für das einzelne Haus nicht viel übrig. Mal ganz abgesehen davon, dass der „Markt“ für Pflegekräfte leergefegt ist. Auch das Land schüttet zur Förderung notwendiger Investitionen nicht gerade das Füllhorn aus. Aber wir müssen uns damit auseinandersetzen und das Beste daraus machen. Bernd Sieber: In der Tat stehen die Kli- niken im Land und auch wir vor vielen Herausforderungen. Wir finanzieren uns ja aus zwei Töpfen: Die Leistungen, die wir für die Patienten erbringen, werden durch die Krankenkassen bezahlt. Nötige Inves- titionen in Gebäude oder Großgeräte werden vom Land Baden-Württemberg bezuschusst. In manchen Bereichen jedoch deckt das, was die Kassen uns ver- güten, nicht die Kosten und muss aus anderen Leistungen mitfinanziert werden. Die Notaufnahmen sind ein Beispiel dafür. Und auch die Fördermittel des Landes decken immer nur einen Teil der Kosten, den Rest müssen wir selbst aufbringen.

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