Ausgabe 1 >2018
1 2018 Esslinger Gesundheitsmagazin 13 Klinikum Esslingen Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Chefarzt Professor Dr. Thorsten Kühn Telefon 0711 3103-3051 t.kuehn@klinikum-esslingen.de Klinik für Allgemeine Innere Medizin, Onkologie/Hämatologie, Gastroenterologie und Infektiologie Professor Dr. Michael Geißler Telefon 0711 3103 – 2450, -2451 und 2452 g.kaiser@klinikum-esslingen.de Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie Leitender Arzt Wirbelsäulenchirurgie Dr. Gergely Bodon g.bodon@klinikum-esslingen.de Frakturen an der Wirbelsäule haben, werden Calcium- und Vitamin D-Spiegel gemessen, sowie eine Knochendichte- messung vorgenommen. Die Frakturen an der Wirbelsäule sind extrem schmerzhaft. Häufig kommen Frauen in die Sprechstunde von Dr. Bodon, die er zunächst mit starken Schmerzmitteln wie Morphium behan- deln müssen. Der Bruch von einem oder mehreren Wirbelkörpern vollzieht sich schrittweise. Zunächst wölbt sich der obere Teil nach innen. Durch den erhöhten Druck brechen die Wände des Wirbelkör- pers, die durch den Knochenschwund geschwächt sind, ein. „Von der Seite sieht es dann aus, wie ein Dreieck“, erklärt der Wirbelsäulenspezialist. Durch den Bruch eines Wirbelkörpers gerät die Statik der Wirbelsäule aus dem Gleichgewicht und die Beanspruchung wird ungleichmäßig verteilt. In der Folge brechen weitere geschwächte Wirbelkörper, was zur Deformierung der normalen Wirbelsäu- lenkrümmung und dadurch zu chroni- schen Schmerzen führt. 80 Prozent aller Frakturen finden sich im Übergangsbe- reich zwischen Brust- und Lendenwirbel- säule statt. Dort befindet sich der Über- gang zwischen dem eher statischen Teil und dem sehr beweglichen Teil der menschlichen Wirbelsäule. Wichtig ist nun schnell zu handeln. Bei einer Kypho- plastie werden die gebrochenen Wirbel- „Wir erleben es oft, dass die Frakturen behandelt werden, die Ursache für den Bruch aber nicht identifiziert wird.“ körper mit einem Knochenzement aufge- füllt und so stabilisiert. „Der Eingriff wird minimalinvasiv vorgenommen. Es reichen zwei Stiche mit einer Nadel. Nach zehn Minuten ist der Eingriff abgeschlossen.“ Und das Ergebnis ist sehr zufriedenstel- lend: kaum Komplikationen und 90 Pro- zent der Patienten sind deutlich schmerz- gelindert. Durch die Kyphoplastie wird zudem verhindert, dass die Wirbelkörper weiter zusammenbrechen. Um die Stabi- lität aller Knochen im Körper zu stärken, werden die operierten Patienten zusätz- lich mit Medikamenten therapiert. Trotz aller chirurgischen und therapeutischen Möglichkeiten ist der Patient gefragt – denn mit Bewegung und der Umstellung der Lebensgewohnheiten kann man die Osteoporose in den Griff bekommen. Da sind sich die Experten einig. aw Metastasen in den Knochen Auch in der Behandlung von Brust- krebspatientinnen werden die soge- nannten Bisphosphonate eingesetzt. Sie sollen verhindern, dass der Knochen porös wird und einen Nährboden für Metastasen bildet. Denn je stabiler ein Knochen ist, desto unfruchtbarer ist er für die Bildung von Metastasen. „Auch wenn die Knochen schon von Metas- tasen befallen sind, verordnen wir das Medikament. Es soll dann verhindern, dass die Knochen unter den Krebsge- schwüren brechen“, erklärt Professor Dr. Thorsten Kühn, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Beim Einsatz in der Onkologie sind die Bisphosphonate deutlich höher dosiert, als bei Patienten mit Osteoporose. Bewegung und eine gesunde Ernährung fördern stabile Knochen
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